„Es nervt brutal“: Die Bayern machen die Bundesliga wieder spannend
Drei Spiele, kein Sieg: Bayerns Rumpelstart 2023 geht auch im Topspiel gegen Frankfurt weiter. Sanés Tor reicht nicht, weil Kolo Muani antwortet. Die Verfolger pirschen sich heran.
Julian Nagelsmann ließ sich frustriert auf seinen Platz auf der Trainerbank fallen. Seine Spieler klatschten sich pflichtbewusst ab und gingen dann sichtlich ratlos Richtung Fankurve: Der Bayern-Motor stottert weiter. Nach zwei Unentschieden in Leipzig und gegen Köln reichte es für den deutschen Fußball-Serienmeister auch zum Bundesliga-Rückrundenstart gegen Eintracht Frankfurt wieder nur zu einem 1:1 (1:0).
Union Berlin rückt auf einen Punkt an die Bayern heran
Die Münchner bleiben mit 37 Punkten zwar Tabellenführer, aber die Verfolger Union Berlin (36), RB Leipzig (35) und SC Freiburg (34) pirschen sich immer näher heran. Die Bundesliga erlebt oben neue Spannung.
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„Wir hatten unsere Chancen, aber haben nicht alle verwertet“, sagte Bayerns Abwehrspieler Matthijs de Ligt bei Sky. „Wir haben in der ersten Halbzeit mit einer guten Einstellung angefangen. Das müssen wir das ganze Spiel machen, das haben wir nicht.“ Frankfurts Ex-Bayern-Profi Sebastian Rode, sagte, „komplett zufrieden ist man nur, wenn man gewinnt“. Sein Team habe aber ein „sehr gutes Auswärtsspiel“ gezeigt.
Sané bringt die Bayern in Führung, Kolo Muani mit dem Ausgleich
Leroy Sané brachte die sehr offensiv aufgestellten und unermüdlich anlaufenden Bayern auf Vorlage von Thomas Müller in der 34. Minute in Führung. Doch nach der Pause schlug die Eintracht durch Liga-Topscorer Randal Kolo Muani zurück. Auf Zuspiel des eingewechselten Daichi Kamada erzielte der Franzose in der 69. Minute mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck ein siebtes Saisontor. Die spielentscheidende Aktion gelang keiner Mannschaft mehr.
„Es war ein intensives Spiel für uns, wir sind hergekommen, um zu punkten, das haben wir geschafft“, sagte Vize-Weltmeister Kolo Muani. Er versuche, „einfach der Mannschaft zu helfen“.
Bayern-Stars stehen sich gegen Frankfurt selbst im Weg
75.000 Zuschauer in der Allianz Arena sahen bemühte, aber auch verunsicherte Bayern. Leichtigkeit strahlten die Münchner Stars nicht aus – ganz im Gegensatz zur 6:1-Gala in Frankfurt zum Saisonstart. Viele Bälle versprangen den guten Technikern.
Immer wieder verfingen sie sich zudem in der engmaschig formierten Frankfurter Defensive, in der sich kaum Räume auftaten. Die Eintracht wiederum machte vor der Pause zu wenig auf ihren Umschaltmomenten. Eine Aufreger-Szene gab es, als Bayern-Torwart Yann Sommer weit außerhalb des Strafraums mit einer riskanten Grätsche Eintracht-Angreifer Kolo Muani stoppte (35.). Sommer sah Gelb.
Kimmich und Müller überzeugen – zu Anfang
Die auf drei Positionen veränderten Münchner, bei denen Mode-Freund Serge Gnabry wie angekündigt zunächst auf die Bank musste, waren bemüht. Aber sie bleiben auf der Suche nach jenem Flow, in dem sie vor der WM-Pause von Sieg zu Sieg geeilt waren.
Joshua Kimmich war als energischer Antreiber anfangs die prägende Figur. Seinen Distanzschuss faustete der wieder gesunde Nationaltorhüter Kevin Trapp in die Füße von Müller, der jedoch im Nachschuss am Eintracht-Schlussmann scheiterte (30). Müller rechtfertigte mit einigen guten Aktionen seine Startelf-Rückkehr.
Frankfurt gestaltet zweite Hälfte gegen Bayern offen
Nach Zuspiel von Josip Stanisic flankte er überlegt flach in den Strafraum auf Sané, der den gelungenen Spielzug bei seinem sechsten Saisontor mit dem rechten Fuß vollendete. In der zweiten Hälfte wurde mit offenem Visier gekämpft. Frankfurt investierte offensiv mehr, Kolo Muani war dabei eine stete Bayern-Gefahr.
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Diese bekamen nun mehr Räume. Eine Doppelchance von Eric Maxim Choupo-Moting und Sané brachte aber nicht die 2:0-Führung (61.). Eintracht-Coach Oliver Glasner wechselte klug: Der Japaner Kamada kam und bereitete das Ausgleichstor vor.
„Um große Spiele zu können, musst du auch die kleinen so bestreiten, dass du von der Psychologie in einem guten Lauf bist“, ärgerte sich Nagelsmann und fügte mit Blick auf das Champions-League-Achtelfinale gegen Paris St. Germain an: „Allzu viel Zeit haben wir nicht vor dem ganz großen Spiel, um in diesen Lauf zu kommen. Also müssen wir irgendwann anfangen – der erste Schritt ist immer der schwerste.“ Müller gab derweil zu: Müller gab zu: „Dass wir unzufrieden sind, dass wir dreimal in Folge nicht gewinnen, ist klar. Es nervt brutal.“ (dpa/sid/nswz)