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Überfall auf Bremer AfD-Chef: Auch Werder-Ultras jetzt im Visier der Polizei

Bremen –

Nach dem Angriff auf den damaligen Bremer AfD-Chef Frank Magnitz vor einem Jahr haben Ermittler auch Ultra-Fans des Fußballclubs Werder ins Visier genommen. Das bestätigt die Bremer Landesregierung in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion. 

Magnitz war am 7. Januar 2019 in Bremen hinterrücks von Unbekannten attackiert und zu Boden geworfen worden. Er kam verletzt ins Krankenhaus. Weil kein Täter gefunden wurde, stellte die Staatsanwaltschaft Monate später die Ermittlungen ein.

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Es sei in alle Richtungen ermittelt worden, schrieb der Senat: „Es gab unter anderem Ermittlungen in Richtung von Mitgliedern beziehungsweise Anhängern der sogenannten „Ultra-Szene“.“ 

Das hatte zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ im August 2019 berichtet. Das Bremer Landeskriminalamt habe „Spuren in die linksaktivistische, nicht unbedingt linksextremistische Szene“ verfolgt, schrieb das Blatt.

Angriff auf AfD-Chef Magnitz: Linker Hintergrund kann nicht bestätigt werden

Der Senat bestätigte, dass der Angriff auf Magnitz von der Polizei zunächst als politisch motivierte Kriminalität mit mutmaßlich linkem Hintergrund eingeordnet worden sei.

Es habe am 9. Januar vergangenen Jahres ein angebliches Bekennerschreiben auf dem linksgerichteten Internetportal „Indymedia“ gegeben. Der Verdacht auf eine „linksmotivierte Tatbegehung“ habe aber sich weder erhärten noch entkräften lassen. Deshalb sei die Tat letztlich keinem Delikt-Bereich zugeordnet worden.

Angaben der Bremer AfD zum Tat-Hergang widerlegt

Die Ermittlungen hatten aber Angaben aus der Bremer AfD widerlegt, Magnitz sei mit einem Kantholz niedergeschlagen und getreten worden.

Die unzutreffenden Angaben hätten die Untersuchung aber nicht so beeinflusst, dass Gegen-Ermittlungen wegen des Vortäuschens einer Straftat in Frage gekommen wären, schrieb der Senat.

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Magnitz (67) hat den Landesvorsitz im September 2019 verloren. Er ist Abgeordneter im Bundestag und in der Bremischen Bürgerschaft. Dabei widersetzt er sich der Forderung der AfD-Bundesführung, ein Mandat abzugeben. In der Bürgerschaft hat die Alternative für Deutschland ihren Fraktionsstatus verloren, weil Magnitz und zwei Kollegen die Fünfer-Gruppe verlassen haben. (dpa/vd)

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