Peinliche Verwechslung live im TV: Häme für Franca Lehfeldt – Moderatorin äußert sich
TV-Journalistin Franca Lehfeldt hat in einer Moderation für den Fernsehsender „Welt“ die Rote Armee mit der Roten Armee Fraktion verwechselt. Die Panne brachte ihr im Netz viel Häme ein. Inzwischen hat sich Lehfeldt noch einmal dazu geäußert.
„Heute vor 78 Jahren befreite die Rote Armee Fraktion die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz“, sagte Franca Lehfeldt am Freitag vor laufender Kamera beim Nachrichtensender „Welt“. Die Szene verbreitete sich schnell in den sozialen Netzwerken, unter anderem auf Twitter. Dort wurde die Verwechslung hämisch, aber auch sexistisch kommentiert.
Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Sowjetunion (Rote Armee) die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird am 27. Januar in Deutschland der Holocaust-Gedenktag begangen.
Bei der Rote Armee Fraktion (kurz: RAF) handelte es sich hingegen um eine linksextremistische terroristische Vereinigung, die 1970 in Deutschland entstand. Der Gruppe, zu der unter anderem Andreas Baader und Ulrike Meinhof gehörten, werden mehr als 30 Morde zugerechnet, darunter die Entführung und Ermordung des damaligen deutschen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer im Oktober 1977.
Lehfeldt: Welle von Häme und vor allem Sexismus
Am Sonntag äußerte sich Lehfeldt auf Twitter zu der TV-Panne und dem Echo darauf: Sie habe sich versprochen, schrieb die Moderatorin: „Das sollte in Live-Situationen nicht passieren, ist es aber leider. Menschen machen Fehler. Es folgte eine unverhältnismäßige Welle von Häme und vor allem Sexismus. Ich frage mich, was in Köpfen vorgeht, die sich daran beteiligen.“
Lehfeldt ist seit 2022 Chefreporterin Politik beim Sender „Welt“ , der zum Axel-Springer-Verlag gehört. Seit dem vergangenen Sommer ist Lehfeldt mit dem Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verheiratet. Dass sie bei dem TV-Sender auch über die deutsche Bundespolitik berichtet, sorgte vor dem Hintergrund eines möglichen Interessenkonflikts wiederholt für Kritik. In einem Interview wies Lehfeldt diese zurück und verteidigte ihre Entscheidung, weiter als Politikreporteirn zu arbeiten: „Alles andere wäre geradezu ein Berufsverbot für eine Frau“, sagte sie. (mp)