Messer-Attacke von Barmbek: Bruder sucht bei Instagram nach Täter
Nach der Messerattacke auf die 35-jährige Franziska O. am Samstag in Barmbek-Nord, sucht jetzt ihr Bruder bei Instagram nach dem Täter. Die Frau war vor den Augen ihres Sohnes (6) und ihres Partners (27) niedergestochen worden – der mutmaßliche Täter soll ihr 43-jähriger Ex-Mann sein.
„Mir ist was Schlimmes widerfahren. Es geht um meine Schwester, sie wurde niedergestochen”, erzählt ein Mann bei Instagram. „Es ist der Ex von meiner Schwester, die haben ein gemeinsames Kind und er hat sie niedergestochen. Vor seinem eigenen Kind. Was bist du für ein Mensch?”
Franziska O. wurde in Barmbek niedergestochen
Seine Schwester ist Franziska O. Sie hatte am Samstagnachmittag mit ihrem Partner und ihrem Sohn ein Wohnhaus an der Meister-Francke-Straße in Barmbek verlassen. Als nächstes soll ihr Ex-Mann angeradelt gekommen sein und der 35-Jährigen lebensgefährliche Stichverletzungen zugefügt haben. Der neue Partner und der Sechsjährige mussten alles mitansehen.
Mittlerweile ist Franziska O. außer Lebensgefahr, doch vom mutmaßlichen Täter fehlt jede Spur. Er soll nach der Tat in Richtung Lorichsstraße geflüchtet sein.
Seine Schwester sei „wohlauf” und auch dem Kind gehe es gut, sagt der Bruder bei Instagram. Und: „Solange der Typ auf freiem Fuß ist, kann ich nicht schlafen.”
Streitigkeiten in der Beziehung
Über die Hintergründe ist bislang wenig bekannt. Franziska O. soll Lehrerin an einer Schule in Altona sein. Die Schulbehörde konnte auf Anfrage dazu keine Auskunft geben.
Die MOPO erfuhr, dass es während der Zeit der Beziehung zum mutmaßlichen Täter mehrere Male zu derart heftigen Streitigkeiten gekommen sein soll, dass die Polizei gerufen wurde. Wie lange das Paar getrennt ist, ist unklar. Laut Staatsanwaltschaft soll gegen den Ex-Freund vor über einem Jahr breites ein Strafbefehl mit minderer Geldstrafe wegen Beleidigung erlassen worden sein.
Polizei und Bruder suchen nach dem Täter
Der Bruder bittet auf Instagram seine Community bei der Suche nach dem Mann zu helfen, postet den vollen Namen des Ex-Freundes seiner Schwester und ein Bild von ihm. „Er ist gefährlich Leute, versucht nicht irgendwas und ruft sofort die Polizei, wenn ihr ihn seht“, stellt er klar.
So ein privater Fahndungsaufruf ist jedoch verboten. Selbst die Polizei darf nur nach einem Gerichtsbeschluss mit Bildern nach mutmaßlichen Tätern fahnden.
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Die Ermittler suchen weiter dringend Zeugen, die Informationen zur Tat als auch zum Verbleib des Mannes geben können. Hinweise sollten an Tel. 428 65 6789 oder an jede Polizeidienststelle gegeben werden. Der mutmaßliche Täter ist 1,70 bis 1,80 Meter groß, hat schwarze Hautfarbe, sportliche Statur, dunkle Daunenjacke, dunkle Hose, graue Mütze.