Wegen Corona: Hilferuf vom Tierschutzhof: Wer will Pate werden?
Drochtersen –
Das kleine Eichhörnchenbaby war aus dem Nest gefallen. Im Tierschutzhof Neumann bei Stade hat „Franz“ ein neues Zuhause gefunden. Leiterin Yvonne Oppermann zieht den süßen Nager nun mit der Flasche auf und kümmert sich um ihn – so wie um zahlreiche andere Tiere, die nun wegen der Corona-Krise zu ihr gelangen.
„Wir nehmen täglich zwei bis drei Tiere auf“, erzählt Yvonne Oppermann. Viele Leute, die durch die Pandemie ihre Arbeit verloren hätten, sähen sich finanziell nicht mehr in der Lage, ein Haustier zu halten und würden ihre Lieblinge abgeben.
Neumanns Hof bei Stade: Jeden Tag kommen neue Tiere dazu
Kaninchen, Hunde, Katzen – der Strom der Neulinge auf „Neumanns Hof“ in Drochtersen reißt nicht ab. Auch das Kälbchen „Betty“ gehört zu den neuen Mitbewohnern. Es war schon auf dem Weg zum Schlachthof, als Yvonne Oppermann es vor dem sicheren Tod retten konnte. Der Esel „Elsa“ ist erst drei Wochen alt. Die Schleiereule „Hedwig“ kuriert ihre Verletzung bei Yvonne Oppermann aus. Und dann sind da noch die Lamas, die Pferde, die Stockenten, das Känguru, das weiße Kamel.
Durch den großen Zuwachs gerät der Erlebnishof nun selbst ins Schlingern. „Die Spenden sind zurückgegangen“, berichtet Yvonne Oppermann. Ihr Job als Maskenbildnerin bei Roland Kaiser, der dem Hof normalerweise das nötige Geld bringt, liegt angesichts der Krise momentan brach.
Hof braucht dringend Geld und hofft auf Spenden
Das Futter, das Stroh, die Medikamente – all das kostet Geld. Viele Tierparks und Zoos in Deutschland kämpfen deswegen um ihre Existenz. Doch Tiere abzulehnen – das bringt Yvonne Oppermann nicht übers Herz. Auch wenn sie es aus Vernunftgründen vielleicht derzeit tun müsste. „Wir helfen, wo wir können!“
Oppermann hofft auf Spenden. Und sie hat noch eine Idee: „Wir suchen Menschen, die eine Patenschaft für ein Tier übernehmen“, sagt die 38-Jährige.