Platz am Strand reservieren: Im Norden: App macht es möglich – doch es gibt Kritik
Scharbeutz –
In Zeiten des Coronavirus ist Abstand eines der wichtigsten Gebote – an vielen Badeorten, auch an der Lübecker Bucht, wird er jedoch nicht immer eingehalten. An Pfingsten wurden die Strände überrannt. Es war schlicht zu voll. Deshalb will Scharbeutz nun eine App einrichten, um dem Problem Herr zu werden – die Pläne stoßen jedoch auf Kritik.
Wie der NDR berichtet, arbeitet die Gemeinde Scharbeutz (Kreis Ostholstein) an einer Strand-App. Damit sollen Tagesgäste schon vorab einen Platz am Strand reservieren können. Ende Juni soll sie verfügbar sein – unter anderem für die Strände in Scharbeutz, Grömitz und Timmendorf.
Ministerpräsident Günther (CDU) kann sich App- Einsatz in ganz Schleswig-Holstein vorstellen
Auch wenn sich der Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) eine Ausweitung der App auf das gesamte Bundesland vorstellen kann, stößt das Vorhaben bei vielen Küstenorten schon vor der Einführung auf Unverständnis. Ein Grund: Viele Leute hätte kein Smartphone und könnten deshalb die App nicht nutzen – so sieht das jedenfalls die Glücksburger Bürgermeisterin Kristina Franke. Stefan Borgmann vom Stadtmarketing Eckernförde ist ähnlicher Meinung. Nach Eckernförde kämen laut Borgmann auch eher ältere Leute, die kein Smartphone besäßen.
Viele Tourismus-Chefs im Norden lehnen App ab
Die Chefs des Tourismus von St. Peter Ording, Sylt oder Büsüm lehnen die App ganz ab. Sie sind sich laut NDR darüber einig, dass eine solche Anwendung überflüssig ist, da es an den Stränden selbst an vollen Tagen noch genug Möglichkeiten gäbe, auszuweichen.
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Laut der Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein sei das an der Lübecker Bucht anders. Dort sei der Strand schmal. Dies gilt nicht unbedingt für den Rest des Landes. „Die Strände und die Zugangsmöglichkeiten zu ihnen sind in ganz Schleswig-Holstein extrem unterschiedlich.“ (maw)