Spion Berlin
  • Der mutmaßliche Spion arbeitete in der britischen Botschaft in Berlin.
  • Foto: Imago

In diese Fallen tappte ein mutmaßlicher Russland-Spion in Berlin

Im Prozess gegen einen mutmaßlichen Spion für Russland, der als Wachmann in der britischen Botschaft in Berlin angestellt war, hat die Anklageverlesung am Montag neue Details zu seiner Festnahme und seinen Spionagetätigkeiten ergeben.

David S. war laut Staatsanwaltschaft gleich auf mehrere Kontaktpersonen reingefallen, die sich als russische Staatsbürger und Agenten ausgaben – aber in Wirklichkeit für westliche Behörden arbeiten.

Nach seiner Auslieferung steht David S. steht seit Montag in London vor Gericht. Der 58-jährige Brite hatte laut der Anklage aus Hass auf sein Heimatland einen Brief an einen militärischen Mitarbeiter der russischen Botschaft in Berlin geschickt und ihm eine Kontaktliste von Mitarbeitern der britischen Botschaft übergeben.

Britische und deutsche Behörden erfuhren von diesem Brief und stellten David S. gemeinsam eine Falle: Ein „Dimitri“ wollte David S. in der britischen Botschaft treffen und ihm angeblich sensible Dokumente übergeben – doch in Wahrheit war „Dimitri“ ein britischer Agent.

Eine Frau mit dem Decknamen „Irina“ gab sich später noch als Agentin des russischen Geheimdienstes aus und zeigte David S. Fotos von Personen, die angeblich für den russischen Dienst interessant wären. Darunter war auch „Dimitri“, den David S. nicht mehr erkennen wollte. Kurz nach diesem Treffen wurde David S. festgenommen und im April 2022 von Deutschland nach Großbritannien ausgeliefert.

Mutmaßlicher Russland-Spion soll am Dienstag vor Gericht angehört werden

David S. hat sich im November bereits in acht von neun Anklagepunkten schuldig bekannt, wird am Dienstag vor Gericht angehört und soll am Freitag voraussichtlich verurteilt werden. In der Verhandlung geht es auch um Geldbeträge, dessen Herkunft David S. bislang nicht erklären konnte, sowie den Vorwurf unerlaubter Videoaufnahmen in der britischen Botschaft. David S. drohen wegen Verletzung des „Official Secrets Acts“ bis zu 14 Jahre Haft wegen Spionage.

Der frühere Wachmann, der mit einer Ukrainerin verheiratet ist und fünf Jahre in der Botschaft in Berlin angestellt war, hatte bei seiner Vernehmung „Hass“ auf Großbritannien und Deutschland als Motiv für die Weitergabe von sensiblen Informationen angegeben. (afp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp