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Veto des Firmenpatriarchs: Darum darf Erbin Verena nicht an die Bahlsen-Spitze

Hannover –

Zerbröselt das Keks-Imperium von Bahlsen? Ganz so schlimm ist es vermutlich  nicht, dennoch bereitet das dicke Minus aus dem Geschäftsjahr 2018 dem Traditions-Unternehmen Kopfzerbrechen. Bei der Besetzung der neuen Firmenleitung kommt eine Person nicht in Frage: Erbin Verena Bahlsen. 

Der Kekshersteller Bahlsen sucht nach internem Streit über seine Strategie weiter nach neuem Spitzenpersonal – die Erbin Verena Bahlsen kommt für die Leitung dabei nicht infrage. „Kein Familienmitglied der nächsten Generation wird in die operative Führung des Unternehmens einsteigen“, sagte Firmenpatriarch Werner M. Bahlsen dem „Handelsblatt“. 

Er hatte im vorvergangenen Jahr die Verantwortung für das Tagesgeschäft im Management des Gebäckkonzerns abgegeben. Die Position des Vorstandschefs ist nun schon länger frei.

Viel Kritik für Verena Bahlsen

Bahlsens Tochter Verena soll Interesse an dem Posten gehabt haben, ihr Vater sagte der Zeitung jedoch dazu: „Nicht alles, was geschrieben wird, ist richtig.“ Verena Bahlsen hatte viel Kritik auf sich und das Unternehmen gezogen, als sie im vergangenen Frühjahr meinte, man habe Zwangsarbeiter bei Bahlsen während der NS-Zeit „gut behandelt“. „Sie trudelt da durch unglückliche Umstände in etwas hinein“, sagte Werner Bahlsen. Es sei richtig, die Familiengeschichte jetzt von einem unabhängigen Historiker aufarbeiten zu lassen.

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Auch die derzeitige wirtschaftliche Lage ist bei Bahlsen schwierig. Es gebe „einige Baustellen“, erklärte der Ex-Chef. Das Jahr 2018 hatte mit einem Verlust geendet, 2019 soll es laut Werner Bahlsen aber einen „ordentlichen Gewinn“ gegeben haben. Nähere Angaben hierzu machte er nicht. Das Auslandsgeschäft von Bahlsen ist unter anderem von den US-Strafzöllen auf bestimmte Lebensmittel stark betroffen. (dpa)

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