Tim Lobinger beim Stabhochsprung
  • Tim Lobinger verlor im Alter von 50 Jahren den Kampf gegen den Krebs.
  • Foto: imago/Chai v.d. Laage

Deutsche Leichtathletik würdigt Tim Lobinger – auch ein Leipzig-Star trauert

Nach dem Tod des einstigen Weltklasse-Stabhochspringers haben frühere Weggefährten Beileid und Trauer bekundet. „Es ist ein sehr, sehr trauriger Tag für die Leichtathletik, was mich auch persönlich trifft, denn mit Tim, den ich seit seiner Jugend kannte, verlieren wir nicht nur einen großartigen Menschen, sondern auch einen Sportler, der sich immer für die Leichtathletik eingesetzt hat“, sagte Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, laut einer Mitteilung. Die gesamte Leichtathletik-Gemeinde wünsche der Familie „viel Kraft“.

Lobinger war im Alter von 50 Jahren gestorben, wie seine Familie am Donnerstagabend bestätigte. Der einstige Ausnahme-Athlet hatte jahrelang gegen den Krebs gekämpft. 2017 war bei ihm Plasmazell-Leukämie diagnostiziert worden. Nach fünf Chemotherapie und einer erfolgreichen Stammzellentransplantation schien der Krebs erfolgreich besiegt – bis er in mutierten Form zurückkehrte. Letztes Jahr dann gab Lobinger schweren Herzens auf: „Heilung wird es bei mir nicht mehr geben. Der Krebs ist zu aggressiv“, hatte er gegenüber der „Bild“ gesagt.

Lobinger war Aushängeschild seines Sports

DLV-Vorstandschef Idriss Gonschinska sprach über den Hallen-Weltmeister von 2003 als „großartigen“ Menschen und „begnadeten“ Stabhochspringer. „Bis zuletzt haben wir gehofft, dass er den Kampf gegen den Krebs gewinnt“, sagte Gonschinska. „Stabhochsprung ohne Tim Lobinger war über viele Jahre undenkbar. In seinem Herzen war immer Platz für seine Leichtathletik, für die er national und international immer ein hervorragender Botschafter gewesen ist.“


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Lobinger war 1997 der erste deutsche Stabhochspringer, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. Nach ihm schafften das nur zwei andere Athleten. Ein Jahr später gewann er dann die Hallen-Europameisterschaften in Valencia. 2002 folgten EM-Bronze und 2006 EM-Silber, jeweils im Freien. Seinen größten sportlichen Erfolg hatte Lobinger jedoch bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham 2003. Dort gewann er Gold. Lediglich bei Olympischen Spielen kam Lobinger nie über einen siebten Platz 1996 in Atlanta hinaus.

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Nach seiner Karriere arbeitete er vier Jahre lang als Athletiktrainer bei den Fußballern von RB Leipzig. „Ruhe in Frieden mein Freund“, schrieb RB-Stürmer Emil Forsberg bei Twitter. Auch der Verein bekundete per Twitter sein Mitleid. (tie/dpa)

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