Zum ersten Mal raus auf die Weide: Kuuuuhl! Wenn Kühe vor Freude ausflippen

Kreis Steinburg –

Sie rangeln, toben und rennen – ganz so, als könnten sie es selbst nicht fassen. Wenn die Kühe im Frühjahr das erste Mal auf die Weide gelassen werden, geht es mit ihnen so richtig durch. Das ist auch bei den 37 Milchkühen und den fünf Kälbern vom Hof Dannwisch in Horst (Kreis Steinburg) nicht anders. Die MOPO hat sie bei der diesjährigen Freiluft-Premiere beobachtet.

„Der erste Weidenaustrieb ist immer etwas ganz Besonderes“, sagt Georg Scharmer (52), der die Hofkäserei betreibt. 130 Kühe leben insgesamt auf seinem Hof, die Milch wird im Hofladen verkauft und zu Käse verarbeitet. Scharmer kennt seine Tiere ganz genau. Er würde die Kühe gern schon früher auf die Weiden lassen, sagt der Milchbauer, doch die schweren Tiere würden den Weideboden in der eher kalten und nassen Jahreszeit so sehr runtertreten, dass das Gras dann nicht genügend nachwachsen könnte.

Und dann müssten die Kühe das Frühjahr im Stall verbringen. Auch die mit dem lustigen Namen. Scharmer lacht und sagt: „Wir haben hier zum Beispiel Tomate mit ihren Kalb Zucchini.“ Die Hofgemeinschaft, erklärt er, sei bei der Namensgebung ziemlich fantasievoll. Jeder Geburtenjahrgang bekomme denselben Anfangsbuchstaben, und der Name des Kalbes müsse zu dem der Mutter passen – so gibt es dann eben die Gemüsefamilie oder die Flussfamilie.

In den ersten ein bis zwei Wochen werden die Tiere an das frische Gras gewöhnt. „Kühe haben sehr empfindliche Mägen“, erklärt Georg Scharmer. „Sie müssen sich erst an die Futterumstellungen anpassen.“ Deshalb wird die Zeit auf der Weide von Tag zu Tag verlängert – in den ersten Wochen bekommen die Tiere jeden Tag eine halbe Stunde mehr. „Das Rumtoben wird dann langsam weniger“, sagt der 52-Jährige. Schade eigentlich. – Hof Dannwisch:Horst bei Elmshorn; Hofladen: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr, Tel. (04126) 396 76 41, www.dannwisch.de