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Trinkwasser in Hamburg: Wie man über 700 Euro im Jahr sparen kann

Das Hamburger Leitungswasser hat gute Qualität. Trotzdem geben Hamburger viel Geld für abgefülltes Mineralwasser oder Wasserfilter aus. Unnötig, findet Tristan Jorde von der Hamburger Verbraucherzentrale. Er klärt darüber auf, worauf man achten sollte, wenn man Trinkwasser zu sich nimmt – und verrät, wo in Hamburg das Wasser besonders weich ist.

Jeder Deutsche verbraucht pro Kopf rund 120 Liter am Tag. 63 Prozent davon wird für Körperpflege und Toilettenspülung verwendet, nur vier Prozent für Essen und Trinken. Trotz der guten Qualität des Leitungswassers schleppen die Bundesbürger jedes Jahr durchschnittlich 137 Liter Mineralwasser in der Flasche nach Hause – und bezahlen dafür viel Geld. Leitungswasser kostet bei einem Verbrauch von zwei Litern täglich rund 3,65 Euro im Jahr – bei teurerem Markenwasser mit einem Preis von 1 Euro pro Liter landet man da schon bei 730 Euro. Doch wie sicher ist das Hamburger Leitungswasser?

So gut ist das Leitungswasser in Hamburg

In Hamburg sorgen 17 Grundwasserwerke dafür, dass das kühle Nass verlässlich aus dem Hahn kommt. Im natürlichen Kreislauf durchläuft das Wasser in verschiedenen Stadien die Luft und den Boden. Sind diese mit Feinstaub oder Düngemittel und Pestiziden verschmutzt, landen die Schadstoffe auch im Grundwasser. So auch in Hamburg und Umgebung: In Stade seien besonders die Nitratwerte im Wasser aufgrund der intensiven Landwirtschaft „katastrophal“, sagt der Experte Jorde. Das größte Problem der Grundwasserversorgung sei die Verschmutzung der Böden. Die Lösung: Man richtet Wasserschutzgebiete ein. Oder man gräbt immer tiefer. In Hamburg liegt der tiefste Brunnen in Fuhlsbüttel bei 430 Metern. Doch in diesen Tiefen regeneriert sich der Grundwasserstand langsamer. Besonders nachhaltig ist das nicht.

Das Grundwasser wird durch Belüftung und Filter aufbereitet und mit ein bisschen Chlor versetzt, bevor es in die Leitungen kommt. Das Hamburger Leitungswasser unterliegt einer permanenten strengen Qualitätskontrolle – auf dem letzten Weg zum Verbraucher kann es aber doch noch zu Verschmutzungen kommen, denn in den Endarmaturen oder Leitungen im Haus kann sich Wasser ansammeln und erwärmen. Grundsätzlich gilt: Im warmen Wasser vermehren sich Organismen besser. Daher sollte man das Wasser immer etwas laufen lassen, bevor man Leitungswasser trinkt – bis das Wasser gleichmäßig kalt ist. Das gilt vor allem für das erste Glas Wasser am Morgen.

Verbraucherzentrale Hamburg: Wasserfilter ist unnötig

Um sein Wasser zu reinigen, brauche man somit übrigens keine Wasserfilter, so Jorde. „Die Filterarbeit wird bereits von den Wasserwerken erledigt“, sagt er, außerdem wisse man als normaler Verbraucher bei den Filtern nie genau, wie es um sie steht. Wenn er voll ist, schlage er im schlimmsten Fall durch – dann landen die gesammelten Schadstoffe auf einmal im Trinkwasser.

Bis in die 70er Jahre wurden in vielen Häusern noch Bleirohre verbaut, die dafür sorgen können, dass Blei im Wasser landet. Das ist gesundheitsschädlich – insbesondere für Schwangere oder Babys. Wer unsicher ist, kann sein Wasser von „Hamburg Wasser“ testen lassen. Wird Blei im Wasser nachgewiesen, sollte man mit seinem Vermieter in Kontakt treten, denn dann herrscht Sanierungspflicht für die Rohre. Im Zweifel kann eine Mietervereinigung helfen.

Neben alten Rohren können aber auch neue, billig produzierte Armaturen Stoffe wie Blei oder Kupfer ins Wasser bringen. Das wird meist erst bei Gebrauch bemerkt – auch hier lohnt es sich also, im Zweifel genauer hinzuschauen.

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Zuletzt noch die Frage, wo Teegenießer in Hamburg am glücklichsten sind: In Harburg, denn hier ist das Wasser besonders weich. Im sonstigen Gebiet der Hansestadt ist das Wasser mittelhart – außer rund um Stellingen. Hier ist das Wasser am härtesten. Gesundheitlich macht das für den Menschen aber keinen Unterschied: schaden kann der Kalk also nur unseren Haushaltsmaschinen.  

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