Denkmalgeschütztes Gebäude wird abgerissen – was jetzt geplant ist
Es war von Anfang an ein mehr als umstrittenes Projekt: Jetzt steht der Abriss des ehemaligen Commerzbank-Hochhauses auf der Nikolai Insel in der Hamburger Innenstadt kurz bevor. Und die Bagger rollen schon bald am denkmalgeschützten Gebäude an.
Wie die MOPO am Dienstag erfuhr, sollen die Rückbauarbeiten an dem einstigen Bank-Gebäude an der Straße Neß auf der Nikolai Insel Anfang März beginnen.
Die Baustelle wird in den nächsten Wochen eingerichtet, doch bis große Veränderungen sichtbar werden, könnte es noch dauern. Grund dafür ist die umfangreiche Entkernung, die einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Ab Mai soll dann ein so genannter „Longfront-Bagger“ den Abriss des Gebäudes vornehmen.
Das kommt nach dem Abriss auf das Bank-Grundstück
Bis Anfang 2027 soll auf dem etwa 6800 Quadratmeter großen Areal dann etwas völlig Neues entstehen. Anstelle des denkmalgeschützten, 13-stöckigen Hochhauses baut die Firma „Procom Invest“, die das Areal 2016 von der Commerzbank erworben hatte, einen Backsteinbau mit zehn Stockwerken. In das auf dem Dach begrünte Gebäude sollen anschließend Büros einziehen. Im Erdgeschoss ist eine Arkade mit Ladenflächen geplant.
Der nicht denkmalgeschützte Altbau daneben wird durch ein achtstöckiges Gebäude mit insgesamt 100 Citywohnungen, 30 davon öffentlich gefördert, ersetzt. Zur Wasserseite werden Büros, in den unteren GeschossenGeschäfte und Gastronomie entstehen.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Experte: Düstere Prognose für den Wohnungsmarkt
Der Abriss und Neubau auf dem Areal mit Top-Innenstadtlage waren von Anfang an umstritten. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 1961-1964 von dem Architekten Godber Nissen gebaut, der als ein wichtiger Vertreter der Nachkriegsmoderne galt. In seiner Fassadengestaltung ist das Hochhaus beispielhaft für die 1960er Jahre. Die Abrissgenehmigung kam 2017 von der Kulturbehörde mit der Begründung, dass die erforderliche Totalsanierung wirtschaftlich nicht tragfähig wäre.