Söder
  • CSU-Chef Markus Söder heizte etwa 4000 Fans in Passau verbal ein.
  • Foto: picture alliance/dpa | Peter Kneffel

Politischer Aschermittwoch: Es wird wieder gesoffen und gepöbelt

Bier und Politik gehören in Bayern durchaus zusammen: Nach zwei Jahren Pause ist der politische Aschermittwoch zurück auf der großen Bühne. Traditionell schonen sich die Parteien und Politiker nicht.

„Dies ist die schlechteste Bundesregierung, die Deutschland je hatte“, legte CSU-Chef Markus Söder in Passau vor. Und hielt der Ampel Zögerlichkeit vor: „Alle reden von Zeitenwende, aber bisher ist es nur eine Zeitlupe.“ Gleichzeitig unterstellte er den Grünen mit Blick auf die Ukraine einen „Kriegsrausch“. Die Partei sei ein „Sicherheitsrisiko für Deutschland“. Söder steht in diesem Jahr besonders unter Druck, denn am 8. Oktober wird im zweitgrößten Bundesland gewählt.

Lindner stichelt: „Ich weiß, worauf ihr verzichten könntet“

Und so schickten auch die anderen Parteien durchaus Schwergewichte in die politische Arena. FDP-Chef Christian Lindner nahm sich dabei vor allem SPD und Grüne zur Brust: „Wenn ihr was sucht für die Fastenzeit, auf was ihr verzichten könnt – mein Vorschlag ist: bis Ostern Verzicht auf die tägliche Forderung nach Steuererhöhungen.“

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Gleichzeitig forderte der Bundesfinanzminister, die Planungsverfahren für Straßenprojekte zu beschleunigen. „Das ist auch ökologisch. Denn nichts ist doch klimaschädlicher als das Verbrennen von Benzin, weil man im Stau steht.“ Und weiter: „Mein Rat an die Grünen: Ändert eure Politik! Die Grünen wollen Tempo machen bei den Schulden und bremsen beim Verkehr. Umgekehrt wäre besser.“

Wissler nennt Verteidigungsminister „Pistolius“

Für die Linke stieg Parteivorsitzende Janine Wissler in die Bütt. Sie nannte Verteidigungsminister Boris Pistorius „Pistolius“. Die SPD schickte neben Bayern-Chef Florian von Brunn auch den Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil. Der knüpfte sich spöttisch seinen CDU-Kollegen Friedrich Merz vor. Dieser sei bei seinen Bemühungen um das Amt dreimal gescheitert und erst beim vierten Mal erfolgreich gewesen: „Das ist ja eigentlich wie eine sozialdemokratische Aufstiegsgeschichte.“

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