Streit um den richtigen Weg in Hamburgs Wohnungsbau: Sollten künftig 50 Prozent der neu gebauten Wohnungen gefördert werden?
  • Kräne über Hamburg: Es werden weniger, denn die Baufirmen wollen weniger bauen.
  • Foto: dpa

Mehr Sozialwohnungen? Eine hohe Quote reicht nicht

Jede zweite neu gebaute Wohnung eine Sozialwohnung? Der grüne Landesvorstand schlägt vor, unter anderem so für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Der Bedarf ist da: Die Stadt kommt beim geförderten Wohnungsbau nicht hinterher, gleichzeitig laufen Tausende vorhandene Sozialwohnungen stetig aus der Bindung.

Doch eine höhere Quote allein wird das Problem nicht lösen. Die Umsetzung muss auch klappen: Schon jetzt werden beim Drittelmix Ausnahmen gemacht und auch das Ziel, 3000 neue Sozialwohnungen im Jahr zu genehmigen, verfehlt die Stadt – 2022 waren es gerade mal 1884.

Wohnungsbau in Hamburg stockt

Gestörte Lieferketten, explodierte Baukosten, dazu auch noch ein Mangel an Grundstücken – all das bringt den Wohnungsbau ins Stocken. Und Sozialwohnungen sind schlicht nicht so profitabel.

Das könnte Sie auch interessieren: Günstige Wohnungen in Hamburg: Große Ziele, triste Realität

Nun kann man fordern, dass die Wohnungswirtschaft fürs Allgemeinwohl eben geringere Gewinne hinnehmen solle. Doch das wird nicht passieren. Für mehr Sozialwohnungen muss es dann tatsächlich auch mehr Zuschüsse von der Stadt geben und sie muss selbst als Bauherrin mehr sozialen Wohnungsbau realisieren. Sonst ist zu befürchten, dass höhere Messlatten nur dazu führen, dass die Ziele noch krachender verfehlt werden.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp