Job-Kahlschlag bei Springer: Diese Zeitungen gibt’s bald nicht mehr im Briefkasten
Der Axel Springer Verlag verschafft seinen großen Medienmarken „Bild“ und „Welt“ eine neue Organisationsstruktur. Das bedeutet auch einen Wegfall von Jobs.
„In den Bereichen Produktion, Layout, Korrektur und Administration wird es deutliche Reduzierungen von Arbeitsplätzen geben“, teilte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner am Dienstag in einem Schreiben an die Mitarbeiter mit. Hintergrund ist auch die Digitalstrategie des Konzerns. Der Springer-Chef erläuterte: „Wir werden gleichzeitig Arbeitsplätze aufbauen und abbauen. Dafür wird es ein Freiwilligenprogramm geben.“
Springer-Chef Döpfner verkündet Stellenabbau
Der 60-Jährige schrieb auch: „Betriebsbedingte Kündigungen versuchen wir zu vermeiden.“ Konkrete Zahlen zum Stellenabbau wurden nicht genannt. Jobs, die etwa Reporter, Autoren oder Fachredakteure betreffen, sollen nicht wegfallen, berichtet das Fachportal „DWDL.de“.
„Erneut kündigt mit Axel Springer ein Großverlag an, ohne wirtschaftliche Not und mit Blick auf im Vergleich zu anderen Branchen übersteigerten Gewinnerwartungen, sich gegen journalistische Vielfalt im eigenen Verlag zu entscheiden“, kritisierte Christoph Schmitz, Mitglied im verdi-Bundesvorstand, den Job-Kahlschlag. „Es ist eine abgehobene Unternehmensstrategie, die Renditeerwartungen in den Aufsichtsräten bedient, die immer weniger verlegerische Züge trägt.“
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Zum deutschen Mediengeschäft des Konzerns mit Sitz in Berlin hieß es in Döpfners Schreiben weiter: „Um auch künftig wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, muss sich unser Ergebnis im deutschen Mediengeschäft in den nächsten drei Jahren um rund 100 Millionen Euro verbessern. Durch Umsatzsteigerungen, aber auch durch Kostenreduzierungen.“ „Bild“ ist die größte Boulevardzeitung in Deutschland.
Der Konzern will sich perspektivisch vom gedruckten Zeitungsgeschäft verabschieden und ein reines Digitalunternehmen werden. Das Medienunternehmen teilte auch mit, dass „Welt“ die erste journalistische Marke werden soll, die von Print komme und rein digital sein werde.
Springer stellt Sonntagszeitungen bald nicht mehr zu
Einen ersten Schritt spüren Abonnenten von „Bild am Sonntag“, „Welt am Sonntag“ und „B.Z. am Sonntag“ schon im Sommer: Zur Jahresmitte soll es diese Zeitungen nur noch im Handel oder digital geben. Die übliche Zustellung in den Briefkasten fällt weg, berichtet „Medieninsider“. (dpa/fbo)