Darum sieht Hürzeler das Spiel gegen Paderborn als große Chance für St. Pauli
Falls der SC Paderborn mal einen auswärtigen Festredner sucht: Fabian Hürzeler wäre eine gute Adresse. St. Paulis Trainer lobt den heutigen Gegner über den grünen Klee – und sieht die Aufgabe gerade deshalb als große Chance für seine Elf. Dafür muss das braun-weiße Bollwerk aber stehen.
„Paderborn ist für mich die spielstärkste Mannschaft der Liga“, erklärt Hürzeler: „Sie spielen extrem flexibel, sehr variantenreich, haben eine klare Idee und weichen davon auch nicht ab, wenn sie mal eine schlechte Phase haben.“
St. Pauli muss die Torfabrik Paderborn stoppen
Und sie schießen Tore, 46 bis jetzt, Bestwert in Liga zwei. St. Pauli hält statistisch seit Hürzelers Amtsübernahme dagegen: Nur ein Gegentor gab es in den fünf allesamt gewonnenen Spielen. Die braun-weiße Dreierkette Medic-Smith-Mets muss auch in Paderborn halten, wenn St. Pauli bei der Torfabrik bestehen will.
Dass mit Robert Leipertz (elf Tore) und Marvin Pieringer (acht) zwei Spieler verletzt ausfallen, die für mehr als 40 Prozent der Paderborner Treffer verantwortlich sind, ist für St. Paulis Trainer kein Grund zur Beruhigung: „Dann spielen halt Srbeny, Justvan oder Conteh. Paderborn hat eine extreme Breite und Qualität im Kader.“
Sirlord Conteh trifft gerne gegen Ex-Klub St. Pauli
Gerade besagter Sirlord Conteh, von 2015 bis 2019 für St. Paulis Zweite am Ball, trifft gern gegen seinen Ex-Verein. Im August 2021 schoss er beide Tore für Magdeburg bei St. Paulis knappem 3:2-Sieg im DFB-Pokal, ein Jahr später steuerte er im Hinspiel einen Treffer für Paderborn zum 2:2 am Millerntor bei.
„Er hat ein gutes Timing für die Tiefe. Wenn er viel Raum sieht und im richtigen Moment losrückt, wird es schwer, ihn zu verteidigen“, warnt Hürzeler vor dem 26-Jährigen: „Deshalb versuchen wir, kompakt zu agieren und schon vorne Balldruck zu bekommen, damit Paderborn gar keinen kontrollierten Ball hinter unsere letzte Kette spielen kann.“
St. Pauli-Coach Hürzeler will in Paderborn nicht zuschauen
Aber natürlich will Hürzeler nicht nur Wege für Passgeber wie Florent Muslija zustellen lassen, sondern seine Mannschaft auch selbst agieren sehen. „Wir fahren nicht da hin, um zu gucken, wie Paderborn Fußball spielt“, kündigt der Coach an: „Wir wollen mit Intensität auftreten und auch den Ball haben.“
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In der Rückrunde hat St. Pauli die Teams auf den Plätzen 5, 9, 12, 13 und 14 geschlagen und sich so selbst auf den siebten Rang vorgekämpft. Das Spiel beim Tabellenvierten ist die bisher größte Aufgabe 2023. „Paderborn will aufsteigen“, sagt Hürzeler: „Das ist ein Gegner, gegen den wir uns beweisen können. Eine Chance für den Einzelnen zu gucken: Wo stehe ich? Wie gut bin ich wirklich? Eine Chance, sich zu präsentieren, aber aber auch eine Chance, als Team zu bestehen.“ Und auch eine Chance zu gucken, wie gut der FC St. Pauli als Team wirklich schon ist.