Trotz Lockerungen: Darum öffnet Til Schweiger seine Restaurants noch nicht
Viele Hamburger Restaurants nutzen die Corona-Lockerungen, schieben ihre Tische auseinander und öffnen zumindest teilweise wieder. Til Schweiger macht da nicht mit: Sein „Barefood Deli“ in der Hamburger City bleibt geschlossen. Der Geschäftsführer zeigt wenig Verständnis für Maskenpflicht und Mindestabstand.
Der Lockdown habe mehr geschadet als genützt, ökonomisch und sozial, sagte Til Schweiger kürzlich in einem Interview mit dem „Stern“. Seit dem 16. März sind sein 700-Quadratmeter-Restaurant „Barefood Deli“ und die kleine Pizzeria „Henry likes Pizza“ geschlossen. Und bleiben es auch mindestens noch mehrere Wochen lang.
Gerüchte, wonach das Schweiger-Restaurant dauerhaft geschlossen bleibt und im September den Betrieb vollständig einstellt, weist Michael Ränsch, Geschäftsführer des „Barefood Deli“, gegenüber der MOPO allerdings entschieden zurück: „Wir wollen unbedingt öffnen, aber nicht, solange jeder Tag im Betrieb bedeutet, Geld zu versenken.“
Video: Til Schweiger erteilt ganz bestimmter Person Hausverbot
„Barefood Deli“ in Hamburg: Leer wie eine Bahnhofshalle
Der Versuch, in dem großen, zweistöckigen Laden die Hälfte der Tische wegzuräumen, habe nicht funktioniert: „Dann sieht es hier so leer aus wie in einer Bahnhofshalle“, so Ränsch zur MOPO.
Da das Deli keine Außenterrasse habe, könne man auch nicht wie andere Restaurants auf die Einnahmen aus der Freiluft-Gastronomie setzen. Eine Öffnung sei teurer als das Geld, das man mit einer handvoll Gäste einnehmen kann.
Til Schweiger: Restaurant bleibt bis 8. Juni geschlossen
Die Folge: „Wir bleiben noch bis mindestens 8. Juni geschlossen.“ Dann, so hofft Ränsch, würden die Lockerungen ausgeweitet. Solange Maskenpflicht bestehe und nur die Hälfte der Gäste bedient werden könne, lohne sich der Betrieb keinesfalls.
Rund 35 Mitarbeiter sind derzeit in Kurzarbeit: „Til Schweiger hat das Kurzarbeitergeld aus seinem Privatvermögen vorgestreckt, weil die Agentur für Arbeit verzögert zahlt“, erzählt Ränsch und betont, dass es keine coronabedingten Kündigungen in der Belegschaft gegeben habe.
Til Schweiger: Zoff im Restaurant
Allerdings gab es Zoff in der Führungsebene, räumt der Geschäftsführer ein: „Von einigen Führungskräften haben wir uns getrennt, das ist aber ein normaler geschäftlicher Vorgang.“
Das könnte Sie auch interessieren: MOPO-Test: So schmeckt Til Schweigers „Esel“-Pizza
Für Mundschutz und Mindestabstand sieht Ränsch derzeit keinen Grund mehr, fordert die Rückkehr der Gastronomie zu Vor-Corona-Zeiten: „Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen so gesunken, dafür muss kein gesunder Gast mehr eine Maske tragen.“ Statt große Abstände zwischen den Tischen zu schaffen, könne man lieber besonders sichere Tische für Risikogruppen anbieten, etwa auf der Empore, weit entfernt von den anderen Gästen.
Til Schweiger: Neues Konzept für’s „Barefood Deli“
Die Monate ohne Gäste habe man genutzt, um sich ein neues Konzept auszudenken, „in Richtung vegetarisch und vegan“ und gleichzeitig mit mehr Hausmannkost. Das sei jetzt Trend: „Und Til Schweiger ist ein Trendsetter.“