Nach Pakt mit Klimaklebern: „Diese Aktionen müssen enden“
Sie blockieren Straßen, tragen Plakate in der einen Hand und kleben die andere fest: Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ sorgen in Hamburg und weiteren deutschen Städten regelmäßig für Aufregung. Der Oberbürgermeister von Hannover kam den Aktivisten nun mit einem Deal entgegen – und muss sich vor Kritikern rechtfertigen.
Es ist ein besonderer Deal: Er setzt sich für den Klimaschutz ein – und sie hören auf zu kleben. Anlässlich der andauernden Proteste der „Letzten Generation“ in Hannover, lud Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) die Aktivistengruppe vergangenen Dienstag zu Gesprächen ein. Das Ergebnis: Die Stadt Hannover unterstützt die Ziele der „Letzten Generation“ und im Gegenzug stellt die Gruppe ihre Proteste ein. Onay besiegelte diese Vereinbarung schließlich mit einem Brief an die Fraktionsvorsitzenden des Bundestages.
Onay und „Letzte Generation“ teilen viele Ziele
In diesem pflichtet er der den Aktivisten bei, dass derzeitige vom Bund beschlossene Klimaschutz-Maßnahmen nicht ausreichend seien, um die „existenzbedrohende Klimakrise abzuwenden.“ Er unterstütze zudem die Forderung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen und einem dem 9-Euro-Ticket ähnelnden Nahverkehrsticket.
Den kritischen Vorwurf, er habe sich von den „Klimaklebern“ erpressen lassen, weist er in einem „Spiegel“-Interview nun klar von sich: Dies bedeute, dass er zu etwas gezwungen wurde, was er nicht tun wollte – „Das Gegenteil ist der Fall.“ Es gäbe viele Schnittmengen seiner Klimapläne für Hannover mit den Zielen der „Letzten Generation“. Über den Klimaschutz zu reden, sei wichtig, „aber ohne Ultimaten und ohne Druck. Die Aktionen müssen enden.“
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Somit distanziert sich Onay auch von einer weiteren Aktion der „Letzten Generation“: Beschwingt von der politischen Unterstützung aus Hannover, klebten Aktivisten vergrößerte Kopien von Onays Brief an das Reichstagsgebäude. „Das war unnötig“, so Onay. (mwi)