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Zum Abschuss freigegeben: Hinter der Grenze zu MeckPomm lauert für Nandus der Tod

Kiel/Ratzeburg –

Die Jäger in Mecklenburg-Vorpommern können demnächst auf höchst exotisches Geflügel anlegen: Nandus, straußenartige Vögel aus Südamerika, sollen zum Abschuss freigegeben werden. Schleswig-Holstein hingegen will die großen Laufvögel weiter schützen.

Aus ein paar Nandus, die zwischen 1999 und 2001 aus einem Privatgehege entkamen, ist in den vergangenen 20 Jahren eine Herde aus hunderten Tieren geworden. Die einzige freilebende Nandu-Population in Europa hat sich am Ratzeburger See ausgebreitet. Die grauen Vögel, etwas kleiner als Strauße, sind inzwischen so etwas wie eine Touristenattraktion im Grenzgebiet zu MeckPomm.

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Ein balzender Nandu-Hahn auf einem Rapsfeld.

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Aber: Weil sie immer wieder Schäden auf Feldern im nahen Mecklenburg-Vorpommern anrichten, sollen sie dort zu jagdbarem Wild erklärt werden. Jungtiere (Jährlinge) sollen künftig ganzjährig gejagt werden dürfen, ausgewachsene Vögel nur zwischen dem 1. November und dem 31. Januar. So sieht es ein Verordnungsentwurf des Schweriner Umweltministeriums vor.

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Das schleswig-holsteinische Umweltministerium in Kiel hingegen sieht keine Notwendigkeit für die Freigabe der Jagd auf Nandus. Es sei bisher nicht zu großen Fressschäden gekommen, so Umwelt-Staatssekretärin Dorit Kuhnt zur Deutschen Presse-Agentur. Erst wenn große wirtschaftliche Schäden vorlägen, sei ein vereinzelter Abschuss von Tieren möglich.

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Ratzeburger See: Einzige wildlebende Nandu-Population in Europa

Die Population am Ratzeburger See in Norddeutschland ist die einzige wildlebende in Europa. Sie besteht laut der Herbst-Zählung des vergangenen Jahres aus 456 Tieren und ging aus einigen wenigen Nandus hervor, die zwischen 1999 und 2001 aus einer Privat-Haltung entkommen waren. 

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MeckPomm will die exotischen Großvögel zum Abschuss freigeben.

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Die vermehrungsfreudigen Tiere fressen mit Vorliebe Raps, zum Leidwesen der Landwirte. Da Nandus in Europa keine natürlichen Feinde haben, durften ortsansässige Landwirte vergangenes Jahr ausnahmsweise 20 Alttiere schießen. (dpa/vd)

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