„Nur noch elf!“ HSV-Fans nach Sieg gegen Nürnberg in Aufstiegslaune
So ungefährdet und souverän schunkelte der HSV schon lange nicht mehr durchs Wochenende. Erfrischend beruhigend war das 3:0 (1:0) gegen Kellerkind 1.FC Nürnberg – und sorgte dafür, dass die Fans den Countdown bis zum erhofften Aufstieg anstimmten.
Kurz bevor sich die Profis in der allgemeinen Jubelstimmung in die Kabine verabschiedeten, gab es von den Rängen noch die Erinnerung daran, dass das Ende der Leidenszeit in Liga zwei bald bevorstehen könnte. „Nur noch elf, nur noch elf“, hallte es von der Nordtribüne, gemeint waren die noch anstehenden Spiele dieser Saison.
„Aber wir dürfen jetzt nicht zu früh feiern“, meinte Keeper Daniel Heuer Fernandes und versprach: „In den letzten noch anstehenden Spielen wollen wir maximal erfolgreich sein.“
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Tatsächlich spricht momentan alles dafür, dass nach noch elf Zweitligaspielen ab Sommer im Volkspark wieder um Erstligapunkte gekämpft wird. Drei Mal waren die HSV-Profis zuletzt selbst nicht zufrieden mit ihren Auftritten, weder in Heidenheim (3:3), noch gegen Bielefeld (2:1) oder in Darmstadt (1:1). Diesmal aber spielten sie die Partie so souverän herunter wie ein echter Aufstiegsaspirant.
HSV-Trainer Walter zeigt sich nach dem Sieg sehr zufrieden
Da war dann auch der Trainer mal wieder vollauf beglückt. „Das war ein verdienter Sieg und vor allem ein sehr, sehr souveräner Auftritt“, lobte Tim Walter, der sogar noch eine Steigerung parat hatte: „Auch gegen den Ball bin ich mit meinen Jungs sehr, sehr sehr zufrieden. So können wir weitermachen.“
Sehr, sehr, sehr nach dem Geschmack der Fans waren zuvor auch die 90 Minuten samt Nachspielzeit verlaufen. Jean-Luc Dompé sorgte nach 19 Minuten für den ersten Paukenschlag, als er seinen Freistoß aus 22 Metern über die Nürnberger Mauer ins Netz zirkelte – das 1:0.
Reis und Königsdörffer veredeln HSV-Sieg mit ihren Toren
Und auch nach der Pause traf nur der HSV. Zunächst Ludovit Reis, der Dompés Vorarbeit mit links zum 2:0 einschoss (52.). Nachdem Robert Glatzels Treffer vom VAR wegen eines Foulspiels kassiert wurde (72.), war es dem kurz vor Schluss eingewechselten Ransford Königsdörffer in der fünften Minute der Nachspielzeit vorbehalten, das 3:0 zu erzielen und damit den Schlusspunkt zu setzen.
Eine runde Sache also vor den 57.000 Anhängern in der ausverkauften Arena. Und ein Gesamterlebnis, dass Nürnbergs Trainer Dieter Hecking bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte ein wenig wehmütig zurück ließ. Was sich beim HSV im Vergleich zu Heckings Amtszeit in der Saison 2019/20 verändert habe, wurde der 58-Jährige gefragt und wusste schnell Antwort. „Er hat 57.000 Zuschauer im Rücken, die wir nicht hatten“, erklärte der FCN-Trainer- und Sportvorstand und erinnerte an die Corona-Zeit mit zum Ende leeren Stadien. „Das hätte uns sicherlich geholfen und war ein Minus damals.“
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Diesmal darf der HSV auf seinen Anhang setzen. Vor allem aber hilft er sich selbst und nutzte die Patzer der Verfolger Paderborn und Kaiserslautern eiskalt aus. „So wollen wir Fußball spielen, so dominant wollen wir auftreten“, merkte Kapitän Sebastian Schonlau an. Er hätte auch sagen können: So steigt man am Ende auf.