Pinneberg ist das neue Hamburg: Massive Einschränkungen für Bahnreisende
Der Bahnhof in Pinneberg ist in den nächsten zwei Wochen der wichtigste Dreh- und Angelpunkt für Fahrgäste aus dem Norden, die in Richtung Hamburg wollen. Seit Samstag enden und beginnen dort die meisten Regionalzüge. Grund dafür sind die Bauarbeiten für den neuen Fernbahnhof in Diebsteich. Was müssen Pendler jetzt beachten? Die MOPO gibt eine Übersicht.
Betroffen sind die Linien der Nordbahn, der RB 61 und der RB 71. „Auf dem Streckenabschnitt zwischen Pinneberg und Hamburg fahren keine Züge der Nordbahn“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Aber auch der RE6 fährt nicht wie gewohnt zwischen Westerland und Altona sondern nur noch bis nach Pinneberg. Das Gleiche gilt für den RE70 und den RE7 aus Flensburg beziehungsweise Kiel.
Fernbahnhof Diebsteich: Bahnverkehr massiv eingeschränkt
Fahrgäste, die nach Hamburg wollen – und das sind die meisten – müssen solange auf die S3 umsteigen. Zusätzlich wurde laut der Deutschen Bahn die Linie S21 montags bis freitags zwischen 6 und 20 Uhr bis nach Pinneberg verlängert. So soll alle fünf Minuten eine S-Bahn fahren, um die vielen Fahrgäste aufzufangen. Durch den Umstieg verdoppelt sich allerdings die Fahrzeit zwischen Altona und Pinneberg von 12 auf 24 Minuten. Dazu kommen noch die Umstiegezeiten in Pinneberg.
Außerdem wichtig zu beachten: Der S-Bahnhof Diebsteich, an dem die S3 normalerweise ebenfalls hält, ist immer noch gesperrt. Grund hierfür ist ebenfalls die Verlegung des Fernbahnhofs Altona zum Diebsteich, dort wird bis voraussichtlich 19. August ein neuer Bahnsteig gebaut.
Fernzüge sind ebenfalls von der Sperrung betroffen
Zwischen dem Hauptbahhof und Pinneberg fahren laut der Deutschen Bahn vereinzelt Busse als Ersatz, deren Abfahrtszeiten aber von den ursprünglichen Zügen abweichen. Fernzüge in Richtung Dänemark werden für die Dauer der Bauarbeiten über Bad Oldesloe, Bad Segeberg und Neumünster umgeleitet, auch hier können die Abfahrtszeiten teilweise abweichen.
Achtung: Wer die Regio-Strecke zwischen Hamburg und Pinneberg mit der AKN über Kaltenkirchen bis nach Neumünster umfahren will, gerät dort gleich in die nächste Vollsperrung. Seit Mitte Januar fahren zwischen Burgwedel und Ellerau nämlich keine Züge, sondern Busse. Grund dafür ist die Verlängerung der S21 bis nach Kaltenkirchen.
Diese Bauarbeiten führt die Deutsche Bahn in Hamburg durch
Laut der Deutschen Bahn wurden die Bauarbeiten in die Hamburger Märzferien gelegt, um die „Auswirkungen auf Reisenden und den Güterverkehr so gering wie möglich zu halten.“ Trotz aller Bemühungen ließen sich Fahrzeitverlängerungen oder Schienenersatzverkehre mit Bussen allerdings nicht vollständig vermeiden.
In den zwei Wochen bis zum 19. März finden Kampfmittelsondierungen für den neuen Fernbahnhof am Diebsteich statt, genauso wie für die Erneuerung der umstrittenen Sternbrücke und der Sanierung der Eisenbahnüberführung an der Schanzenstraße. An den Brücken Ferdinandstor und An der Alster werden neue Kabelschächte verbaut, zudem wird zwischen Hauptbahnhof und Langenfelde an Oberleitungen, Signalen und Gleisen gewerkelt. Nach den zwei Wochen wird die Bahn dann über ihre Bodenuntersuchungen berichten. Je nach dem, was dort gefunden wird, könnten weitere Maßnahmen folgen.