Schreien fürs Klima: Zwei Polizisten halten einen Aktivisten (M.) auf der Straße fest. Er hatte sich auf die viel befahrene Edmund-Siemers-Allee am Dammtorbahnhof geklebt.
  • Schreien fürs Klima: Zwei Polizisten halten einen Aktivisten (M.) auf der Straße fest. Er hatte sich auf die viel befahrene Edmund-Siemers-Allee geklebt.
  • Foto: dpa | Jonas Walzberg

„Letzte Generation” droht mit Eskalation in Hamburg – Tschentscher reagiert sofort

Klimaaktivisten der Letzten Generation drohen mit maximaler Störung der öffentlichen Ordnung in Hamburg, wenn die Stadt ihren Forderungen nicht nachkommt. Der Brief der Gruppe stößt im Rathaus auf Unverständnis und harsche Kritik.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) halte ein solches Vorgehen für nicht vertretbar, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag. Auch werde der Bürgermeister mit den Initiatoren keine Gespräche führen oder Vereinbarungen treffen. „Das Schreiben wurde unmittelbar nach Eingang an die Sicherheitsbehörden weitergeleitet, um den Inhalt in strafrechtlicher und sicherheitsrelevanter Hinsicht zu prüfen.“

Hamburg: „Letzte Generation“ kündigt „massive Störung“ an

In dem vierseitigen Schreiben wird die Stadt aufgefordert, die Forderung der Letzten Generation nach Bildung eines sogenannten Gesellschaftsrates zur Lösung der Klimaprobleme zu unterstützen.

Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren den Stephansplatz in Hambrug. Die Gruppe kündigte eine neue Eskalationsstufe an, falls Hamburg ihren Zielen nicht mehr Gehör schenkt. (Archivbild) dpa/Bodo Marks
Aktivisten der Umweltgruppe „Letzte Generation“ haben sich auf dem Gorch-Fock-Wall am Stephansplatz festgeklebt
Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren den Stephansplatz in Hambrug. Die Gruppe kündigte eine neue Eskalationsstufe an, falls Hamburg ihren Zielen nicht mehr Gehör schenkt. (Archivbild)

„Sollten wir bis zum 13.3.2023 keine Antwort von Ihnen erhalten, sehen wir keine andere Möglichkeit, als gegen den aktuellen Kurs Widerstand zu leisten“, heißt es in dem Brief, der von zwei Vertretern der Gruppe unterzeichnet ist. „Wir werden in diesem Fall ab dem 14.3.2023 unseren Protest auf die Stadt Hamburg ausweiten und für eine maximale Störung der öffentlichen Ordnung sorgen.“

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Er habe keinerlei Verständnis für Drohungen oder Ultimaten jeglicher Art, gerade gegenüber demokratisch gewählten Abgeordneten und Parlamenten, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Dennis Thering, sprach von „Erpressung“. „Dieses Vorgehen zeugt von einem gefährlichen Demokratieverständnis der Letzten Generation.“

Kienscherf warf der Gruppe vor, dass sie mit Ihren Aktionen dem Umweltschutz eher schade, wenn grundsätzlich aufgeschlossene Menschen mit Störaktionen gegen Maßnahmen aufgebracht würden. Klimaschutz sei nur möglich, wenn man alle Bürger mitnehme. „Wir alle müssen aufpassen, dass es nicht zu Gegenbewegungen und einer Radikalisierung kommt, die dem Ziel eines wirksamen und nachhaltigen Klimaschutzes entgegenlaufen“, sagte Kienscherf. Erste Anzeichen dafür gebe es bereits.

Thering: „Erpressung“ schadet Aktivisten der „Letzten Generation“

Die Letzte Generation disqualifiziere sich mit dem Schreiben vollends, sagte Thering. „Wer Straftaten begeht und weitere androht, muss die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.“ Er lasse sich nicht erpressen, „schon gar nicht von derartigen Querulanten“. (dpa/mp)

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