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Ausflugstipp nahe Hamburg: Wandern Sie doch mal auf den höchsten Berg der Heide

Wilsede –

Von der Autobahnabfahrt Bispingen in die absolute Stille sind es nur wenige Minuten Fahrt. Wer seinen Wagen zum Beispiel in Niederhaverbeck abstellt, kommt nur noch zu Fuß, per Rad oder per Pferdekutsche weiter.

„Hey, wollt ihr etwa laufen?“, ruft uns sofort ein wartender Kutscher zu. „Ich nehm euch auch mit.“ Wollen wir aber gar nicht, wir sind ja zum Wandern gekommen. Und von hier zum Wilseder Berg sind es nur etwas mehr als vier Kilometer, das schaffen wir schon. Der Kutscher hat inzwischen zwei Mitfahrer gefunden und nimmt einen anderen Weg als wir. Mal sehen, wer schneller oben ist – 169,2 Meter hoch ist der Wilseder Berg, die höchste Erhebung in der nordwestdeutschen Tiefebene. Kein markanter Gipfel, eher ein Hügel, etwas höher als die anderen Hügel.

Lüneburger Heide: Wandern auf dem Wilseder Berg

Wie die Landschaft entstanden ist, wird unterwegs so erklärt, dass es auch Kinder gut verstehen können. Rund 2500 v. Chr. bestand die Lüneburger Heide vorwiegend aus Eichen- und Birkenwäldern. Als der Mensch begann, die Mischwälder zu roden, um Acker- und Weideland sowie Bau- und Brennholz zu gewinnen, verarmten die nährstoffreichen Böden – und nur anspruchslose Pflanzen wie die Besenheide fanden optimale Lebensbedingungen.

Wilseder Berg

Auf dem Wilseder Berg kann man auch mit der Kutsche fahren. 

Foto:

dpa

Wilseder Berg: Bei klarem Wetter sieht man bis Hamburg

Kleine Schautafeln, eine Schlange aus Holz, Kästen, in denen ein Bienenkorb versteckt ist: All das sorgt unterwegs für Abwechslung. Vor dem Fürstengrab, einem Hügelgrab aus der Jungsteinzeit, steht ein Aussichtsturm. Hier kann man picknicken und weit gucken. Eichen, Wacholder, Heide – sehenswert, auch wenn sie nicht blüht. Und still ist es. Absolute Ruhe, wo findet man das schon? Im Gebiet rund um den Wilseder Berg sind Autos verboten. Wir gehen weiter, sehen große Findlinge und kleine Käfer und kraxeln schließlich den Wilseder Berg hinauf. Bis nach Hamburg kann man hier an klaren Tagen schauen, das Kraftwerk Moorburg sieht man immer.

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Jetzt noch zwei Kilometer, dann kommt das Heidedorf Wilsede. Eine Zeitreise in die 50er Jahre, Schilder aus Holz und Messing, eine weitgehend plastikfreie Zone. Ein Heidemuseum kann man anschauen, in der Milchhalle gibt es Buchweizentorte und draußen sitzen kann man auch. Die Kutschenfahrer machen schon lange Pause bei Kaffee und Kuchen. Und der Kutscher aus Niederhaverbeck ruft schon wieder, ob wir mit zurückfahren wollen. Vergeblich. Wir kehren zurück, wie wir gekommen sind. Zu Fuß. 

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