27 Jahre nach Messer-Mord an junger Frau: Mann (72) verurteilt
Die Tat schockierte 1995 die ganze Region: Eine junge Frau wurde am Bahnhof Sindelfingen mit Messerstichen brutal ermordet. Jetzt, mehr als 27 Jahre später, wurde der Täter endlich verurteilt. Vor Gericht flossen Tränen.
Dieser Cold Case ist gelöst – und das erleichtert die Angehörigen des Opfers unglaublich. Das Landgericht verurteilte den mittlerweile bereits 72-Jährigen in einem neu aufgerollten Verfahren erneut zu einer lebenslangen Haftstrafe.
Die Tat: Der Mann hatte 1995 eine ihm völlig fremde 35-Jährige ohne Anlass an einem S-Bahnhof attackiert – und sie mit mehr als 20 Stichen umgebracht.
Schwester des Opfers erlebte ein Martyrium
Die Schwester des Opfers weinte nach dem Urteil: „Ich bin froh, dass es vorbei ist. Das war für unsere ganze Familie eine Riesenbelastung.“ Ihr Anwalt sprach von einem „langen Martyrium“ für seine Mandantin.
Schon nach der Tat war der Mann unter Verdacht geraten – aber 1995 reichten die kriminaltechnischen Verfahren nicht, um ihm die Tat nachzuweisen. 2018 wurde der Cold Case überprüft – und die Ermittler hatten Erfolg: Der Täter landete 2020 auf der Anklagebank. Der Fall ging nach dem Urteil aber vor den Bundesgerichtshof – und der wies ihn zurück ans Landgericht.
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Jetzt, fast drei Jahre später, endlich das Urteil im neu aufgerollten Verfahren. Der Mord – die Tat eines Psychopathen. Das deutete auch der Richter an: „Es ging ihm darum, sich selbst zu beweisen, ich kann das, ich kann diese junge Frau hier umbringen“, sagte er. Der Täter, heute Rentner, trage narzisstisch-psychopathische Züge und habe „nach dieser Selbstbestätigung geradezu gelechzt“.