Dauer-Erektion: Brite drohte das wohl schlimmste, was einem Mann passieren kann
Berlin –
Eine Party, eine wilde Nacht, bei der viel Alkohol und Potenzmittel im Spiel waren − und am nächsten Tag dann der Schock. Die Erektion will einfach nicht aufhören. Erst stunden-, dann tage- und schließlich wochenlang.
Genau das ist einem in Berlin lebenden Briten im Sommer 2019 passiert (wir berichteten). Dem Travestie-Künstler und Sänger drohte sogar die Penis-Amputation. Wie geht es ihm heute?
Ende Juli lernte der homosexuelle Danny, der in Berlin als Krankenpfleger arbeitet, einen Mann kennen und ging mit ihm nach Hause.
In einem Interview mit dem Szenemagazin „Pink News“ erzählte der Mann, dass er er sich hier ein Potenzmittel spritzte. Dabei soll es sich um Alprostadil gehandelt haben, ein Medikament, das normalerweise bei der Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt wird.
Mit Dauer-Erektion in Klinik: Brite hatte starke Schmerzen
Mit fatalen Folgen: Denn die Erektion verschwand nicht mehr, starke Schmerzen waren die Folge. So stark, dass Danny im August in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert wurde.
Hier sei nach Informationen des Schwulenmagazins „queer“ versucht worden, dem Mann mittels einer Operation zu helfen. Dabei sei eine Vene eines Oberschenkels des Mannes mit seinem Penis verbunden worden, um so das für die Dauer-Erektion verantwortliche Blut abzupumpen. Doch zunächst ohne Erfolg.
Dauer-Erektion: Musste der Penis amputiert werden?
Im August drohte dem Briten das wohl Schlimmste, was einem Mann passieren kann: Sollte keine Besserung eintreten, hätte sein bestes Stück aufgrund einer Gewebe-Nekrose (also absterbendes Gewebe) amputiert werden müssen.
Dieser Horror ist Danny glücklicherweise erspart geblieben.
Crowdfunding-Kampagne für Danny verrät: So geht es ihm heute
Mittlerweile ist Danny raus aus dem Krankenhaus, wie man auf der Crowdfunding-Seite für Danny lesen kann. Die Spendenseite hatten Freunde ins Leben gerufen, damit der Brite die Zusatzbehandlungen im Rahmen seines Krankenhausaufenthalts bezahlen kann.
Auf der Seite verrät Danny: „Es geht mir jeden Tag ein bisschen besser.“ Die Behandlungen in der Berliner Klinik haben offenbar angeschlagen. Aber Danny sagt auch: „Ich verarbeite immer noch das Trauma, beinahe meinen Penis verloren zu haben. Was mir passiert ist, hätte ich leicht vermeiden können. Ich werde immer mit dieser dummen Entscheidung, mir ein Potenzmittel in den Penis spritzen zu lassen, leben müssen.“
Danny hat sich in Therapie begeben, um den Schock des letzten Jahres verarbeiten zu können. Für ihn stehen noch weitere OPs an. Zudem setzt er auf alternative Behandlungsmethoden, wie Reiki und Akupunktur.
Dauer-Erektion: Das ist Priapismus
Die medizinische Bezeichnung für eine Dauererektion lautet Priapismus. Und ist alles andere als lustig. Dabei werden beide Penisschwellkörper des Patienten steif, Eichel und Harnröhrenschwellkörper bleiben jedoch schlaff. Die Folge: Statt Lustgefühl verursacht Priapismus extrem starke Schmerzen. (red)