Nach Walter-Sperre: Wer ersetzt den HSV-Trainer gegen Kiel?
Das ging fix. Bereits einen Tag nach seinem Platzverweis in Karlsruhe wusste Tim Walter, woran er ist. Am Montag verkündete der DFB die Sperre für den HSV-Trainer, der glimpflich davon kam. Walter wird am Samstag gegen Holstein Kiel nicht auf der Bank Platz nehmen dürfen und muss zudem eine Strafe von 8000 Euro zahlen. Von einer längeren Sperre sah das Sportgericht des Verbandes ab.
Sein Blick sprach Bände. Als Walter am Montag mit seinen Profis zum Dauerlauf im Volkspark antrat, wollte ihm partout kein Lächeln über die Lippen kommen. Auch 27 Minuten später nicht, als der Tross zurück in den Trainingstrakt marschierte. Zu missraten war der Tag zuvor mit dem 2:4 beim KSC und Walters Platzverweis aus der Nachspielzeit.
DFB sperrt Walter nur für das Spiel gegen Kiel
Wenige Stunden später dürfte sich die Laune des 47-Jährigen zumindest in Nuancen wieder aufgehellt haben. Denn nachdem die Gäule mit Walter in Karlsruhe durchgegangen waren, drohte ihm sogar eine längere Sperre. Der DFB aber beließ es bei einer Suspendierung für eine Partie.
Walter hatte sich in Karlsruhe nach dem Treffer zum 2:4 zunächst verbale Scharmützel mit KSC-Assistent Zlatan Bajramovic geliefert. Danach geigte er auch noch dem Schiedsrichterassistenten Christof Günsch die Meinung, erläuterte ihm seine Sicht der Dinge – und stupste ihn mehrfach mit dem Finger auf die Brust. Dennoch ließ der DFB größtenteils Gnade walten. Zwar wurden auch die leichten Attacken gegen Günsch von Schiedsrichter Sascha Stegemann im Spielbericht vermerkt.
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Geholfen haben aber dürfte Walter vor allem die Tatsache, dass er kein Wiederholungstäter ist. Zwar sah er in seiner HSV-Zeit seit Sommer 2021 bereits fünf Mal die Gelbe Karte. Rot ist aber auch für den als heißblütig bekannten Walter eine neue Farbe. Der Trainer und sein Verein stimmten dem Strafmaß am Montag nach kurzer Beratung zu.
Gegen Kiel: Bleibt Polzin von Beginn an auf der Bank?
Nun muss der HSV für die Kiel-Partie an einer Lösung arbeiten. Die Richtlinien sind klar: Ab einer halben Stunde vor dem Anpfiff darf sich Walter weder in der Kabine oder dem Stadion-Innenraum aufhalten, noch Kontakt zur Mannschaft haben. All das ist ihm erst eine halbe Stunde nach dem Abpfiff wieder erlaubt.
Der HSV will Walters Fehlen auf der Bank im Kollektiv auffangen. Offen ist noch, ob Assistent Merlin Polzin, der in der Regel ähnlich lautstark wie Walter auftritt, wie gewohnt die erste Hälfte von der Tribüne aus verfolgen wird, um einen besseren Überblick zu haben. Durchaus möglich, dass er diesmal direkt vom Anpfiff weg neben seinen Kollegen Julian Hübner und Filip Tapalovic am Spielfeldrand Platz nimmt.
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Und Walter? Der hat die Wahl: Entweder macht er es sich auf der Tribüne bequem oder verfolgt die Partie aus einer Loge heraus.