Konkurrenzkampf mit Elon Musk: Mark Zuckerberg bastelt an Twitter-Klon
Im Silicon Valley droht Zoff: Der Konkurrenzkampf zwischen Twitter-Boss Elon Musk und Meta-Chef Mark Zuckerberg nimmt weiter Fahrt auf – vor allem, weil Meta offenbar bald einen Twitter-Klon auf den Markt bringen will.
Gegenüber dem britischen Sender BBC News sagte ein Meta-Sprecher am Wochenende, dass der Konzern „ein eigenständiges dezentralisiertes soziales Netzwerk zum Teilen von Textaktualisierungen erkundet“. Konkret heißt die etwas hölzern verfasste Botschaft: Meta tüfftelt an einem eigenen Twitter. So hat auch Elon Musk das verstanden und reagierte umgehend auf seinem eigenen Netzwerk und schrieb, Meta versuche wohl, seinen Kurznachrichtendienst zu kopieren.
Meta hat die „textbasierte App“ zunächst mit dem Code-Namen P92 versehen, Instagram-Benutzer:innen sollen sich mit ihren Daten bei der App registrieren und anmelden können. Heißt aber auch, die Daten stehen dann in vollem Umfang für Analysen, Produktentwicklung und Rankings zur Verfügung, einen Zeitplan für die App gibt es bisher offenbar noch nicht.
Zuckerbergs Meta bastelt an Twitter-Klon
Spannend: Metas Twitter könnte sich dabei an der Plattform und Twitter-Alternative Mastodon orientieren. So soll die App dezentral aufgebaut sein, also eine Art Netzwerk aus kleineren Netzwerken – und würde damit Mastodon sehr ähnlich sein. Die indische Website „Moneycontrol“, die als erste über das Projekt berichtet hatte, schrieb auch, dass die Meta-App mit Mastodon und anderen Angeboten kompatibel sein könnte.
Der Plan von Zuckerberg dürfte den Konkurrenzkampf um Nutzer:innen und Werbekunden der beiden „Big Player“ noch weiter verschärfen. Vor allem Twitter war nach der Übernahme durch Musk im vergangenen Jahr stark ins Straucheln gekommen und hatte Mühe seine wichtigen Werbetreibenden zu halten – vor allem, weil Musk vom Chefsessel aus einen unvergleichbaren Chaos-Kurs fuhr. Unter anderem die Lockerung der Moderationsrichtlinien hatten viele Nutzer:innen und dann auch Werbetreibende vergrault.
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Genau diese geschwächte Situation will Zuckerberg nun offenbar mit seinem Twitter-Klon ausnutzen. Aber: Auch Meta setzten der nachlassende Corona-Boom, weniger Budget bei Werbekunden und die harte Konkurrenz durch TikTok zu. Erst im November entließ Zuckerberg 11.000 Leute – rund 13 Prozent der Belegschaft. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, soll Meta jüngst vor der zweiten großen Entlassungswelle stehen, die in diesen Tagen beginnen soll.