Übung wegen Corona abgebrochen: Darum werden jetzt Panzer durchs Land transportiert

Eine große Anzahl an Panzern rollt durch Hamburg – ein Anblick, der viele Bewohner verwundert. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Coronavirus? Tatsächlich. Die Militärfahrzeug werden aufgrund der Ausbreitung dieser neuen Krankheit transportiert. Jedoch nicht, um sie herzubringen, sondern um sie zurückzuführen.

Es sollte die größte Verlegeübung der vergangen 25 Jahre werden: die Großübung „Defender Europe 2020“. Wie die MOPO bereits berichtete, sollten 7000 US-Soldaten bis Mai in Hamburg landen und auch schwere Einsatzgeräte verlegt werden. Die derzeitige Situation veranlasst die Bundeswehr jedoch dazu, Maßnahmen zu ergreifen, wie sie in einem Facebook-Post erklärt: „Aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus‘ und zum Schutz der Gesundheit der beteiligten Soldatinnen und Soldaten sowie der Zivilbevölkerung wird die Übung Defender-Europe 20 in Deutschland nicht weitergeführt.“

Am Mittwoch startete die Rückführung von Material und Personal aus den USA.

Defender Europe: Panzer werden zum Hafen transportiert

Die Hamburger sind erstaunt über die zahlreichen Militär-Fahrzeuge, die an ihnen auf der Autobahn oder auf den Gleisen vorbeirauschen. Auf MOPO-Anfrage bestätigte Ulla Matthes, stellvertretende Sprecherin der Bundeswehr in Hamburg, dass die beobachteten Transporte mit der Rückführung zu tun haben.

Eine Aufnahme in Harburg zeigt eine Reihe von amerikanischen Panzern. Sprecherin Matthes schlussfolgert aus der Position der Aufnahme, dass es sich hierbei um Material handle, welches sich auf dem Truppenübungsplatz Bergen befand. „Die in Norddeutschland vorgesehenen Übungsanteile auf diesem Truppenübungsplatz entfallen durch die Beendigung der Großübung und die US-Panzer werden nun wieder zu einem Seehafen transportiert, um dort in Richtung USA verschifft zu werden“, erklärt sie. (ju)