Wissing UBA
  • Verkehrsminister Volker Wissing (FDP): Sein Bereich verfehlt die Klimaziele.
  • Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Wie Volker Wissing die Klimaschutz-Ziele verfehlt

An sich sieht die Bilanz ganz okay aus: Der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen ist in Deutschland nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr leicht um 1,9 Prozent gesunken. Es seien gut 15 Millionen Tonnen weniger als 2021 freigesetzt worden, sagte das Umweltbundesamt (UBA) am Mittwoch in Berlin. Allerdings: Um die langfristigen Klimaziele zu erreichen, reicht das bei weitem nicht. Und in den Bereichen Gebäude und Verkehr werden die Ziele weit verfehlt.

Dem Umweltbundesamt zufolge sind die Emissionen seit 1990 in Deutschland damit um 40,4 Prozent gesunken. Doch im Bereich der Energie gebe es einen deutlichen Anstieg. Demnach kommt der Sektor auf 10,7 Millionen Tonnen mehr Treibhausgase als im Jahr 2021. Grund dafür seien die Einsparungen beim Erdgas – stattdessen setzte die Industrie vermehrt auf Stein- und Braunkohle.

Energiewirtschaft, Gebäude- und Verkehrssektor machen Probleme

„Trotz des insgesamt rückläufigen Energieeinsatzes vor allem in der Industrie hat sich der Anstieg der Treibhausgasemissionen aufgrund des erhöhten Einsatzes von Stein- und Braunkohlen in der Energiewirtschaft seit dem Sommer 2022 abgezeichnet“, sagte UBA-Präsident Dirk Messner. „Dem wird die Bundesregierung jetzt mit einem ⁠ Klimaschutz-Sofortprogramm entgegenwirken müssen – die Aufgabe ist aber von der gesamten Gesellschaft zu bewältigen.“

Auch in den Bereichen Gebäude und Verkehr gibt es Probleme: Der Gebäudesektor konnte seine Emissionen immerhin mindern im Vergleich zu 2021. Aber: Die im Klimaschutzgesetz festgelegte Emissionsmenge von 107,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent wurde mit 112 Millionen Tonnen weit übertroffen.

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Noch mehr Schelte gab es für den Bereich Verkehr: „Der Verkehr ist der einzige Sektor, der gleichzeitig sein Ziel verfehlt und einen Emissionsanstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnet“, schreibt das UBA. Zulässig wären 138,8 Millionen Tonnen gewesen – am Ende wurden es laut vorläufigen Zahlen 148 Millionen Tonnen.

Ziel der Bundesregierung ist es, in Deutschland bis zum Jahr 2045 Treibhausgasneutralität erreicht zu haben. Es soll dann also ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgas-Emissionen und deren Abbau herrschen. (km/dpa)

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