2020 wurde sie noch gerettet, jetzt soll sie doch schon in wenigen Monaten schließen: die Karstadt-Filiale in Wandsbek
  • 2020 wurde sie noch gerettet, jetzt soll sie doch schon in wenigen Monaten schließen: die Karstadt-Filiale in Wandsbek.
  • Foto: IMAGO / Hanno Bode

Nach Galeria-Kahlschlag: Diese Modekette will jetzt Filialen kaufen

Galeria Harburg und Wandsbek werden geschlossen – nach dieser Schock-Nachricht gibt es jetzt doch einen Hoffnungsschimmer: Mehrere zur Schließung vorgesehene Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof sollen nach den Plänen des Mode-Managers Friedrich-Wilhelm Göbel zu Filialen der Modehandelskette Aachener werden.

Es gebe momentan keine vertragliche Regelung mit Galeria, aber beiderseitig unterschriebene Verträge mit Vermietern, sagte Göbel am Mittwoch. Diese greifen demnach, sobald eine Kündigung von Galeria eingeht – was bislang aber noch nicht passiert sei. Göbel versprach, man werde „allen Mitarbeitern der betroffenen Filialen ein Angebot machen, für uns zu arbeiten. Ohne Ausnahme.“ Zuvor hatte das Branchenmagazin „Textilwirtschaft“ darüber berichtet.

Galeria: Es gibt noch keine Einigung

Ein Galeria-Sprecher teilte mit: „Eine Einigung mit Interessenten zur Übernahme von Filialen konnte nicht geschlossen werden. Mögliche Anschluss-Mietverträge sind Sache zwischen den Vermietern und möglichen Nachmietern. Hierzu kann sich Galeria nicht äußern.“ Galeria Karstadt Kaufhof will nach Angaben des Gesamtbetriebsrats vom Montag bundesweit 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser schließen. In Hamburg sind die beiden Filialen in Harburg und Wandsbek betroffen.

Zur Anzahl der Häuser, die zu Aachener-Filialen werden sollen, sagte Göbel: „Ich glaube, es werden zehn. Es könnten auch 25 werden.“ Seiner Aussage nach geht es um Filialen in ganz Deutschland.

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Die Flächen sollen laut Göbel „im Großen und Ganzen“ weiterbetrieben werden. Bei Aachener werden heute neben Mode auch Handtaschen oder Schmuck angeboten werden, in den neuen Filialen sollen zudem weiter Spielwaren, Schreibwaren, Heimtextilien oder Haushaltswaren verkauft werden. Einzelne Inhalte von Galeria wolle man aber nicht mehr führen, etwa Elektrogroßgeräte oder Süßwaren. Gastronomie und Lebensmittel wolle man weiter führen, „aber nicht selber, sondern mit Partnern“, sagte er. Was man heute nicht mehr so machen würde, „das machen wir auch einfach nicht mehr“, sagte Göbel.

Aachener betreibt bislang sieben Filialen in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Göbel war vorher Chef der Modekette Sinn. (dpa/ncd)

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