Radfahrer „müssen“ Regeln brechen? Das Eigentor der Radler-Lobby
Nirgendwo geht es emotionaler zu als im Straßenverkehr. Jeder ist natürlich selbst der beste Fahrer – ob per Rad oder Auto – und alle anderen haben keine Ahnung und ihren Führerschein in der Lotterie gewonnen. Ganz im Ernst: Die Gräben zwischen den Verkehrsteilnehmern sind bereits sehr tief, scheinen gar unüberwindbar. Provokationen bringen uns allerdings nicht weiter.
Es ist unbestritten, dass unsere heutige Straßenverkehrsordnung noch aus einer Zeit stammt, in der Autos bevorzugt wurden. Radfahrer und vor allem Fußgänger haben wiederum das Nachsehen. Das lässt sich immer noch an vielen Stellen in der Hansestadt sehen: Neben vierspurigen, breiten Straßen gammeln schmale, holprige Geh- und Radwege vor sich hin.
Aber Aussagen wie von Fahrradaktivist Dirk Lau, wonach Radfahrer in Hamburg Regeln brechen müssten, sind trotzdem fatal. Sie sind Wasser auf die Mühlen derjenigen, die Radfahrer sowieso als notorische Verkehrssünder bezeichnen – diese aber gleichzeitig viel zu eng mit dem Pkw überholen.
Auto gegen Rad: In diesem emotional aufgeladenen Konflikt braucht es konstruktive Lösungsvorschläge und keine provokativen Parolen, um die Fronten nicht unnötig weiter zu verhärten.