Manolis Saliakas schaut grimmig im Training
  • Manolis Saliakas schaut eigentlich nahezu nie derart grimmig wie hier beim Training am Dienstag.
  • Foto: WITTERS

Trotz Siegesserie: Darum ist St. Pauli-Profi Saliakas „enttäuscht und traurig“

Temperamentvoll, aufbrausend, eher laut als leise – all das, was das Klischee über griechische Fußballer so auf Lager hat und was man beim FC St. Pauli von Dimitrios Diamantakos auch exakt so kannte, ist Manolis Saliakas nicht. „Ich bin generell ein sehr genügsamer Mensch und sehr zurückhaltend“, sagt der 26-Jährige über sich selbst. Nur in einem Fall geht auch „Manos“ gern mal aus sich heraus: Wenn wir mal einen Sieg errungen haben, zeige ich auch gern meine andere Seite“, erklärt er lachend.

Dementsprechend durfte es der Mann für die rechte Bahn beim Kiezklub jetzt schon sieben Mal hintereinander krachen lassen in der Kabine. „Wir sind natürlich alle sehr, sehr glücklich über unsere Serie“, berichtet der Schütze des zwischenzeitlichen Ausgleichs beim jüngsten 2:1 gegen Greuther Fürth. „Dass ich jetzt auch noch ein Tor gemacht habe, macht mich natürlich auch überglücklich. Ich denke, das strahle ich auch aus.“

Beim FC St. Pauli spricht niemand über den Rekord

Am Sonntag ist Dreier Nummer acht möglich, es wäre ein historischer, weil noch nie da gewesener bei Braun-Weiß. „Über einen Rekord wird nicht gesprochen“, unterstreicht Saliakas, „wir gucken von Spiel zu Spiel. Wir sind auf jedes vorbereitet, jedes Mal unterschiedlich“. Aber klar strebe man den achten Sieg in Serie an. Eben jene spiegele das Selbstbewusstsein innerhalb der Mannschaft wider.

St. Paulis Manolis Saliakas glaubt nicht an Übermut

„Wir wussten, dass wir mentale Stärke brauchen, um einen Abstieg zu verhindern“, denkt er an die Wintervorbereitung zurück. Diese Mentalität habe sich in den Köpfen festgesetzt, das sei der größte Grund für die bisher so erfolgreiche Rückrunde. Eine Gefahr des Abhebens sieht er dabei nicht. „Ich glaube nicht, dass aus Selbstbewusstsein Übermut werden kann. Das hätte sich ja auch schon nach fünf Siegen zeigen können, hat es aber nicht.“

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Dennoch sieht er vorm Gastspiel bei Schlusslicht Sandhausen die höchste Hürde in der eigenen Kabine. „Der größte Stolperstein könnte sein, dass wir nicht auf den Trainer hören und nicht das umsetzen, was uns vorgegeben wird“, mahnt Saliakas, der im vergangenen Sommer von PAS Giannina kam und in Hamburg den längsten Winter seines Lebens durchmacht – klaglos. „Die Wärme kommt durch die warmen Menschen, die ich in meiner Umgebung habe“, sagt er lächelnd. „Und inzwischen habe ich mich auch daran gewöhnt.“

Keine Einladung zur Nationalelf für Saliakas

Was man nicht behaupten kann in Bezug auf seine Situation bei der Nationalelf der Helenen. Vor zwei Wochen hatte sich Coach Gustavo Poyet bei ihm gemeldet, eine erneute Berufung (bisher drei im Jahr 2021) in Aussicht gestellt, aus der dann aber doch nichts wurde. „Ich bin traurig und enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Aber deswegen stelle ich mich nicht infrage, sondern sehe das als Anregung, noch besser zu werden. Ich erkenne meine eigene Entwicklung und ich glaube an mich.“

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