Alte, lachende Frau im Badeanzug am Meer
  • Ein Moment des Glücks – davon kann es auch im höheren Alter reichlich geben.
  • Foto: imago/Westend61

Erstaunliche Erkenntnisse: Was Glück mit dem Alter zu tun hat

Sind Sie glücklich? Das ist eine hochaktuelle Frage – dann am 20. März ist „Internationaler Tag des Glücks“. Die Vereinten Nationen haben dieses Datum vor zehn Jahren festgelegt. Glück ist nämlich keine reine Privatsache: Wer rundum zufrieden ist, lebt länger, ist seltener krank und überhaupt ein Segen für jede Volkswirtschaft. Aber wie definiert man Glück? Und gibt es ein Alter, in dem wir es besonders spüren?

„Glück ist die positive Bewertung des eigenen Lebens, der eigenen Lebenssituation“, das sagt die Expertin. Genauer: Die Soziologie-Professorin Hilke Brockmann von der Constructor University in Bremen, die sich seit mehr als 15 Jahren mit dem Thema beschäftigt. Klar: Das Glücksrezept eines jeden Menschen ist sehr individuell, betont sie. Aber eins steht fest: Geld allein macht nicht glücklich. „Im Schnitt ist der Reiche glücklicher als der Ärmere. Aber der Sättigungsgrad ist schnell erreicht.“

Was wichtiger ist: das Alter! Erstaunlicherweise ist es aber nicht die unbeschwerte Jugend, die Freude und Erfüllung spendet. Es gilt eher das Motto: Je oller, je doller – mit den Lachfalten kommt die Lebensfreude. Der Mediziner Tobias Esch spricht von einem „Zufriedenheitsparadox“: Trotz körperlicher Beschwerden und Krankheiten sind ältere Menschen in der Regel glücklicher und zufriedener als mittelalte Erwachsene, sagt der Experte von der Universität Witten/Herdecke, der seit 20 Jahren zum Thema forscht. Esch: „Der wichtigste Treiber dafür ist erstaunlicherweise das Älterwerden selbst.“

In der Mitte des Lebens sinkt das Glücksgefühl bei vielen Menschen

Wie das? Die Erklärung klingt einleuchtend: In jungen Jahren erlebt man vor allem kurze Glücksmomente – intensiv, aber flüchtig. Und wer erwachsen ist, rutscht oft in das „Tal der Tränen“. So nennt der Experte die Zeit, die viele für die beste halten. Dabei ist sie voller Herausforderungen: Karriere, Kinder, Hausbau, Ehe – und mit allem kann es einen Haufen Probleme geben.

„Man hat viele Verpflichtungen, die einen wie ein Klotz am Bein kleben“, sagt die Soziologie-Professorin Brockmann. „Da rutscht man in ein mittleres Loch.“ Aus dem kommt man aber heraus: Wenn das Haus gebaut, die Ehe glücklich oder geschieden ist und die Kinder aus dem Haus sind. „Man ist noch fit genug, um die Rente zu genießen. Man hat Zeit, sich noch mal neu zu erfinden und etwas Neues zu erleben“, so Brockmann.

Mit 60 Jahren sind viele Menschen zufrieden und glücklich

Und außerdem: Ab 60 Jahren braucht man gar nicht mehr so viel, um richtig glücklich zu sein. Esch erklärt, viele Menschen spürten dann ein tiefgreifendes, beständiges Gefühl von Glück und Zufriedenheit – trotz Altersbeschwerden. „Mit dem Älterwerden emanzipiert man sich von dem Gedanken, rundum gesund zu sein, sofern die Existenz nicht bedroht ist.“

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Ein Happy End gibt‘s allerdings trotzdem häufig nicht: Am Ende des Lebens, die letzten eineinhalb bis zwei Jahre vor dem Tod, geht die Zufriedenheit statistisch nämlich wieder zurück.

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