Prozess um Vergewaltigungsvorwurf: Überraschend: US-Justiz stellt sich hinter Trump

Washington –

Zunächst stand ein Vergewaltigungsvorwurf gegen den US-Präsidenten im Raum. Donald Trump widersprach dem öffentlich – und gewohnt schnoddrig. Der Fall führte zu einem Prozess. Nun kam es zu einem überraschenden juristischen Manöver: Das US-Justizministerium schritt ein und stellte sich auf die Seite des Republikaners.

Die Autorin E. Jean Carroll wirft Trump in einer im November 2019 eingereichten Klage Verleumdung vor. Sie hatte in einem im Sommer 2019 veröffentlichen Buchauszug geschrieben, Trump habe sie Mitte der 90er Jahre in einem New Yorker Kaufhaus vergewaltigt. Der US-Präsident wies den Vorwurf zurück – in seiner unnachahmlich rüden Art: Er sagte in einem Interview im Oval Office im Weißen Haus, erstens sei Carroll nicht sein Typ und zweitens sei das nie passiert.

Washington: Klage gegen Trump wegen Verleumdung – US-Justiz schreitet ein

Carroll klagte daraufhin, weil Trump sie als Lügnerin dargestellt und damit verleumdet habe. Sie forderte unter anderem eine DNA-Probe des US-Präsidenten, um diese mit den Spuren von einem Kleid abzugleichen, das sie an jenem Tag getragen habe.

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Das US-Justizministerium argumentierte nun in einem am Dienstag (Ortszeit) eingereichten Antrag in einem Gericht in New York, Trump habe seine Äußerungen zu Carrolls Vorwürfen im Rahmen seiner Tätigkeit als US-Präsident gemacht. Deshalb müssten die Vereinigten Staaten als beklagte Partei für Trump als Privatperson einspringen – so sehe es ein Gesetz über die Verantwortlichkeit von Regierungsmitarbeitern vor.

Carrolls Anwältin kritisierte den Antrag als einen „beispiellosen Versuch, die Macht der US-Regierung einzusetzen, um sich der Verantwortung für privates Fehlverhalten zu entziehen“. (vd/dpa)