Unser Hamburg: Als der Rohrstock regierte – Schule anno dazumal
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Kürzlich ist die zwölfte Ausgabe von „Unser Hamburg“ im Zeitschriften-Handel erschienen, das beliebte historische Magazin der MOPO. Aber schon jetzt planen wir für Nummer 13, die im Frühjahr erscheint. Ein Schwerpunkt-Thema darin wird lauten: „Als noch der Rohrstock regierte – Schule anno dazumal“. Und dafür bitten wir Sie um Ihre Anekdoten!
Die Älteren werden sich gut daran erinnern, dass der Schulmeister früher den Rohrstock zückte: Mit dem Banknachbarn getuschelt, beim Diktat abgeguckt, zu spät gekommen? Dann gab’s ordentlich Hiebe.
Hamburg: Im Klassenraum wurde mit „Heil Hitler“ gegrüßt
Andere werden sich noch an die Nazi-Zeit erinnern, als plötzlich jüdische und politisch missliebige Lehrer aus dem Dienst entfernt wurden. Auch jüdische Schüler kamen von einem Tag auf den anderen nicht mehr zum Unterricht. Plötzlich wurde im Klassenraum mit „Heil Hitler“ gegrüßt.
1943 legten dann alliierte Bomber Hamburg in Schutt und Asche – was zur Folge hatte, dass die Schulen nun dauerhaft geschlossen blieben. Ganze Klassen wurden „kinderlandverschickt“, nach Bayern, nach Thüringen, nach Ungarn. Aufs Land, in Sicherheit.
Nach dem Krieg gab es in Hamburg Schicht-Unterricht
Viele werden sich erinnern an die drangvolle Enge in der Nachkriegszeit. Nur 39 Prozent der Schulgebäude waren unbeschädigt, aber 47 Prozent so stark von Bomben getroffen, dass sie nur noch abgerissen werden konnten. In den ersten Jahren mussten die Schüler ganz schön zusammenrücken. Schicht-Unterricht wurde eingeführt.
Die Schule, das war nach 1945 für viele Schüler der einzige Ort, wo sie eine warme Mahlzeit bekamen: Hätte es nicht die englische, schwedische und amerikanische Schulspeisung gegeben, wäre der Hunger noch erheblich dramatischer gewesen.
Sind Ihre Erinnerungen jetzt geweckt? Dann wäre es schön, Sie würden sich die Zeit nehmen, sich hinsetzen und einfach mal aufschreiben, woran Sie sich erinnern können. Wer waren Ihre Lieblingslehrer und warum? Welche Streiche haben Sie so ausgeheckt? Haben auch Sie mal Prügel bezogen?
Schicken Sie doch bitte Ihre Erinnerungen an die MOPO, z. Hd. Olaf Wunder, Barnerstraße 14, 22765 Hamburg, Mail: olaf.wunder@mopo.de Wir freuen uns darauf!