Royaler Besuch in Hamburg: Hier sind Charles und Camilla zu sehen
Als Thronfolger war Charles bereits öfter in der Hansestadt, nun kehrt er als König mit Queen Camilla zurück. Für den Besuch stehen eine Reihe von Stationen in der „britischsten Stadt des Kontinents“ auf dem Programm, darunter das Kindertransport-Denkmal am Bahnhof Dammtor.
Vor dem anstehenden Besuch von König Charles III. in Hamburg werden alte Erinnerungen wach: Tausende Menschen jubelten Queen Elizabeth II. zu, als sie 1965 in die Hansestadt kam. Es war der erste Staatsbesuch der britischen Königin nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und er hatte auch politisch eine große Bedeutung. In einer offenen Limousine fuhr die Queen bei strahlendem Sonnenschein durch die Stadt – viele Kinder hatten sogar extra schulfrei bekommen. Als die Königin zusammen mit Prinz Philip vom Balkon des Rathauses winkte, war der Rathausmarkt voller Menschen. An Bord der königlichen Jacht „Britannia“ verließ das Königspaar damals die Hansestadt.
Tschentscher: Charles‘ Besuch ist eine große Ehre für die Stadt
Einen ähnlichen Ansturm wird es beim Besuch ihres Sohnes Charles, der seit dem Tod der Queen König ist, wohl kaum geben. Trotzdem ist die Freude über die royale Visite am Freitag (31. März) im Hamburger Rathaus groß. „Der Besuch von König Charles III. und Königingemahlin Camilla ist eine große Ehre für die Freie und Hansestadt Hamburg. Er stärkt die guten Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Hansestadt, die als „britischste Stadt auf dem Kontinent“ gilt“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Begleitet wird das Königspaar, das zuvor Berlin und Brandenburg besucht, von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ehefrau Elke Büdenbender.
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Die Beziehungen zwischen Hamburg und Großbritannien gehen weit zurück. „Entstanden sind sie aufgrund der Handelsbeziehungen, der Schifffahrt, des Bank- und Versicherungswesens“, sagte Claus-G. Budelmann, Vereinsvorsitzender des Anglo-German Clubs in Hamburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützten die Briten den Wiederaufbau und die Einrichtung verschiedener Institutionen in Hamburg, darunter die Gründung des Nordwestdeutschen Rundfunks und des Anglo-German Clubs, der die Beziehungen zwischen Briten und Deutschen wieder auf eine freundschaftliche Basis stellen sollte. Veranstaltungen wie die „British Flair“, Sportarten wie Hockey und Polo lassen das Lebensgefühl der Briten lebendig werden.
Zu Beginn ihres Besuchs werden der 74-jährige Monarch und seine 75-jährige Ehefrau Blumen am Kindertransport-Denkmal am Bahnhof Dammtor niederlegen. Es erinnert an die jüdischen Kinder, die vor der Verfolgung der Nationalsozialisten gerettet wurden, indem man sie nach Großbritannien geschickt hat. Anschließend folgt eine gemeinsame Kranzniederlegung am Mahnmal St. Nikolai. Die Kirche wurde während britischer und amerikanischer Luftangriffe auf Hamburg 1943 zerstört. „Sicherlich ist der Besuch der Kirche auch ein Zeichen der Verantwortung und Versöhnung, ähnlich wie es bei der Frauenkirche in Dresden durch die Queen der Fall war“, sagte Budelmann.
1987 kamen Tausende zur Begrüßung von Charles und Diana
Vor dem Hamburger Rathaus, in dem sich das Königspaar ins Goldene Buch einträgt, gibt es die Gelegenheit für ein Zusammentreffen mit Bürgerinnen und Bürgern. Am Nachmittag tauschen sich der Bundespräsident und der König während einer Bootsfahrt im Hafen mit Unternehmerinnen und Unternehmern zu den Themen grüne Energie und Hafenentwicklung in Hamburg aus. Gleichzeitig besuchen Elke Büdenbender und Queen Camilla die Rudolf-Roß-Grundschule, die bilingual auf Deutsch und Englisch unterrichtet. Der Staatsbesuch endet mit einem Empfang auf Einladung der Britischen Botschaft.
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Für König Charles III. ist es bereits der dritte Besuch in Hamburg: 1987 kamen Tausende Menschen auf den Jungfernstieg, um einen Blick auf den damaligen Prinzen und seine erste Frau, Prinzessin Diana, zu erhaschen. 1995 war Charles im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Kapitulation Nazideutschlands erneut in Hamburg. Auch sein Sohn, Prinz William, und seine Ehefrau, Herzogin Kate, waren schon in Hamburg zu Besuch: Im Juli 2017 besichtigten die beiden unter anderem die neu eröffnete Elbphilharmonie. Kate schwang sogar bei einem interaktiven Kinderkonzert im Großen Saal den Taktstock.