• Das ehemalige Gelände der Holsten-Brauerei in Altona hat erneut einen neuen Eigentümer bekommen.
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Verkauf Holsten-Areal: Bezirkschefin kritisiert: Stadt hätte Spekulation stoppen können

Altona –

Rund 1.400 Wohnungen, Gewerbe und Hotels sollen auf dem Holsten-Areal eigentlich einmal gebaut werden. Doch diese Pläne ändern sich gerade. Denn das Gelände ist erneut verkauft worden und wird offenbar zum Spekulations-Objekt, bei dem am Ende die neuen Mieter und Wohnungskäufer die Zeche zahlen müssen. Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg macht dafür auch die Stadt verantwortlich.

Glücklich ist in der Hamburger Politik und insbesondere im Senat niemand über den erneuten Verkauf des wichtigen Wohnquartiers. Fragt sich nur, ob auch alles getan wurde, um solche Spekulationen zu verhindern, die am Ende nur alles immer teurer machen.

Altonas Bezirkschefin kritisiert Senat

Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) ist da skeptisch. Gegenüber dem NDR sagte sie, dass die Stadt das Grundstück vor vier Jahren hätte kaufen sollen. „Eine Lektion, die wir aus dem Holsten-Areal ziehen können ist, dass die Stadt ihr Vorkaufsrecht auch wirklich in Anspruch nehmen sollte – bei so großen Flächenentwicklungen.“

Nur so könne Hamburg seine Politik der günstigen Wohnungen und grüner Quartiere durchsetzen.

Hamburger Holsten-Areal schon viermal verkauft

Das Grundstück wurde bereits mehrfach verkauft – jetzt soll Adler Real Estate 320 Millionen Euro bezahlt haben. Damit hat sich der Preis in vier Jahren verdoppelt. Von Berg hält das für fatal: „Weil wir gemerkt haben, dass wir durch viele Verkäufe unter den Investoren irgendwann bei Bodenpreisen sind, die dann zu Mond-Mietpreisen führen“, sagt sie im NDR.

Wo früher Bier gebraut wurde, sollen einmal rund 7500 Menschen wohnen.

Wo früher Bier gebraut wurde, sollen einmal rund 7500 Menschen wohnen. Von der alten Brauerei bleiben das Sudhaus und der Ju­liusturm (Foto) erhalten.

Foto:

BWVI

Im Jahr 2016 hat Carlsberg für die Premium-Fläche zwischen Harkortstraße und Haubachstraße noch 150 Millionen Euro erhalten. Jetzt soll sie für 320 Millionen Euro an Adler Real Estate verkauft worden sein. Für die frei finanzierten Wohnungen sollen 18 Euro Kaltmiete im Gespräch sein.

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„Der erneute Weiterverkauf ist höchst kritikwürdig“, sagt SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. Vielen Beteiligten gehe es primär um reine Spekulation, nicht um die verantwortungsvolle Entwicklung eines wichtigen Quartiers. „Das ist unseriöses Geschäftsgebaren von Spekulanten. Die Stadt muss jetzt erneut versuchen, mit dem Eigentümer zu belastbaren Ergebnissen zu kommen“, so Kienscherf. (san)

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