Segel-Wahnsinn: Hamburger postet irres Sieger-Selfie vom Kap Hoorn
Boris Herrmann strahlte. Mit verwuschelten Haaren, 30-Tage-Bart und beiden Siegerfäusten jauchzte der Segel-Star in die Kamera, im Hintergrund: Kap Hoorn. Mit seiner Crew hat Herrmann auf der Königsetappe des Ocean Race diese mythische Landspitze als Erster umrundet.
„Der Moment, in dem wir Arm in Arm mit diesem ikonischen Felsen im Rücken in die Kamera jubeln, löst bei mir und uns allen eine Reihe von Emotionen aus“, sagte Herrmann und gönnte sich, dem Meer und seinem Boot einen Schluck aus einer Buddel Rum: „Das Horn sah heute wunderschön aus, und nach ein paar Minuten verschwand es wieder im grauen Nebel.“
Eine Reise mit Zwischenfällen fürs Team Malizia
Ein normaler Mensch sieht in Kap Hoorn nur irgendeinen großen Felsen im Süden Chiles, für einen Segler ist es aber ein magischer Moment, ihn zu passieren – ein sagenumwobener Mythos. Tagelang hatten Herrmann und Co. kein Land gesehen, der Mast war zwischendurch beschädigt, Co-Skipperin Rosalin Kuiper war von einer großen Welle im Schlaf aus ihrer Koje geschleudert worden und erlitt eine Gehirnerschütterung sowie eine Schnittwunde über der Augenbraue. Doch nun bog die Malizia-Seaexplorer tatsächlich als erstes Boot auf die Zielgerade der längsten Etappe des Ocean Race ein.
Kap Hoorn „als Erster zu erreichen, bedeutet fast mehr als der Etappensieg. Ich bin stolz auf das Team und auf dieses Boot“, sagte Herrmann, der für die Passage von Kapstadt – Start der dritten Etappe – bis zur Felseninsel Isla Hornos 29 Tage, vier Stunden und acht Minuten benötigte.
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Nun läuft der Endspurt der Etappe, es geht weiter nach Norden Richtung Itajai – vermutlich wird Herrmann am Sonntag oder Montag in dem brasilianischen Hafen einlaufen. „Es wird ein enges Rennen bis Itajai“, sagte Crewmitglied Will Harris: „Wir müssen hart arbeiten, um diese Etappe als Erste zu beenden.“ (sid/tie)