• Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat diese Woche 1840 neue Arten in ihre Rote Liste gefährdeter Arten aufgenommen. Der Klimawandel verschärft die Lage. Was können wir gegen das Artensterben tun?

Für immer verschwunden: 1840 – eine Zahl, die uns zu denken geben sollte

Gland VD –

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat jetzt 1840 neue Arten in ihre Rote Liste gefährdeter Arten aufgenommen.

„Der Klimawandel verschärft die vielfältigen Bedrohungen für Arten und wir müssen dringend und entschlossen handeln, um die Krise einzudämmen“, so die Vize-Generaldirektorin der IUCN, Grethel Aguilar.

Welche Tiere sind bedroht?

Seit der letzten Bewertung im April wurde bei 73 Arten ein dramatischer Rückgang verzeichnet. 37 Prozent der australischen Süßwasserfischarten sind vom Aussterben bedroht. Die Bestände des Kurzschwanz-Ammenhais sind in den vergangenen 30 Jahren um rund 80 Prozent zurückgegangen. Dramatisch ist die Situation für 18 Affenarten aus Afrika und Südamerika.

Welche Arten sind in Europa gefährdet?

In Europa ist selbst das Wildkaninchen in seinem ursprünglichen Lebensraum, der sich vorwiegend auf Portugal, Spanien und das südliche Frankreich erstreckt, stark gefährdet. Der Bestand dort ist im letzten Jahrzehnt bis zu 70 Prozent zurückgegangen. Folge: Auch seine Jäger – wie der Iberische Luchs oder der Spanische Kaiseradler – sind in ihrem Bestand bedroht. Eine unheilvolle Spirale.

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Und wussten Sie es? Selbst das Wildkaninchen ist in seinem ursprünglichen Lebensraum stark gefährdet.

Foto:

IUCN

Woran liegt der Schwund? 

Fakt ist: Der Mensch ist der größte Feind der biologischen Vielfalt. „Vor allem Lebensraumzerstörung, Wilderei sowie die Klimakrise machen uns zum Artenkiller Nummer Eins“, erklärt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF.

Wie kann man gegensteuern?

Die IUCN hat aber auch einige Erhaltungserfolge hervorgehoben: Acht Vogel- und zwei Fischarten werden als weniger gefährdet eingestuft als bisher, etwa ein Sittich und eine Dornbarsch-Art. „Die Geschichten der zehn Arten mit eindeutiger Verbesserung zeigen, dass die Natur sich erholt, wenn sie auch nur eine kleine Chance bekommt“, sagte Aguilar.

Und der Meinung scheint auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu sein. Sie hat am Mittwoch in Brüssel als eine der ersten Amtshandlungen den „Green Deal“ vorgestellt, zählt die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zu ihren Prioritäten – von der biologischen Vielfalt und der Wiederherstellung der Natur über Klimaschutz bis hin zur Beendigung der Entwaldung. Das ist zumindest mal ein Anfang. (dpa/ak)

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