Villen stehen seit Jahren leer: Das sind Hamburgs Bruchbuden in bester Lage
Elbvororte –
Es sind Adressen, von denen Normal-Verdiener nur träumen können, vor allem wenn es um den Kauf einer eigenen Immobilie geht: die Waitzstraße in Groß Flottbek und die Kösterbergstraße in Blankenese. Eine Villa in dieser Lage kann gut und gerne drei bis vier Millionen Euro kosten. Doch genau hier stehen zwei Häuser seit Jahren leer und verfallen immer mehr.
Die Villa an der Waitzstraße befindet sich im ruhigen Teil der Straße und nicht in der bekannten Einkaufsmeile am S-Bahnhof Othmarschen. Eine Altbau-Villa reiht sich hier an die nächste. Die meisten Häuser sind sehr gepflegt, ja herausgeputzt. Doch bei der betreffenden Villa sieht das ganz anders aus. Der Garten ist überwuchert, die Fassade hat erhebliche Risse, Feuchtigkeit kann eindringen.
Fast 200 Jahre soll das Haus schon alt sein. Es soll für einen Hamburger Kaufmann gebaut worden sein, der mit Edelmetall-Spekulationen ein Vermögen gemacht hat. Nachbarn erklärten MOPO-Reportern, das Haus werde schon seit 15 Jahren nicht mehr bewohnt. Angeblich stehen sogar Fenster auf und es regnet rein.
Hamburger Villen stehen seit Jahren leer: Bruchbuden in bester Lage
Auf Nachfrage erklärte das Bezirksamt Altona, es liege eine Leerstandsanzeige vor. Abriss- oder Bauanträge wurden nicht gestellt. Der Eigentümer habe auf das Angebot einer Anhörung nicht reagiert. Man werde ihn nun erneut anschreiben. Der Besitzer des Gebäudes soll ein 75-jähriger ehemaliger Hamburger Universitätsprofessor sein, der schon lange nicht mehr in der Hansestadt lebt.
Luxus-Leerstand in Hamburg
Bei dem zweiten leerstehenden Gebäude handelt es sich um einen Flachbau an der Kösterbergstraße ganz in der Nähe des Tabea-Krankenhauses in Blankenese. Auch dieser Bungalow steht schon seit Jahren leer. Laut Bezirksamt liegt eine Abbruchgenehmigung vor, der Abbruch soll 2021 beginnen.
Auf dem großzügigen Hang-Grundstück sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit fünf Wohnungen entstehen.