Düsseldorfs Jory de Wijs gegen HSV-Stürmer Robert Glatzel
  • Düsseldorfs Jory de Wijs (l.) brachte HSV-Stürmer Robert Glatzel im Strafraum als letzter Mann zu Fall – sah aber nur die Gelbe Karte.
  • Foto: WITTERS

Zum Ärger des HSV: Darum gab es beim Strafstoß keine Rote Karte für Düsseldorf

Besser hätte das Topspiel in Düsseldorf für den HSV am Freitagabend eigentlich nicht beginnen können. Schon nach fünf Minuten traf László Bénes per Elfmeter-Abstauber zur Führung, weil Jordy de Wijs zuvor Robert Glatzel im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Die Entscheidung pro Strafstoß: unstrittig. Dass Schiedsrichter Robert Schröder sich für Gelb für Düsseldorfs Verteidiger – und nicht für Rot – entschieden hatte, sorgte aber für Verwunderung.

„Das, worüber man diskutieren kann, ist die Farbe der Karte“, sagte HSV-Trainer Tim Walter nach dem 2:2-Remis. „Dann sieht es vielleicht ganz anders aus.“ Schließlich hätte sein Team 85 Minuten in Überzahl gespielt, hätte Schröder, dessen Ansetzung ohnehin brisant war, de Wijs des Feldes verwiesen.

Jordy de Wijs brachte HSV-Stürmer Robert Glatzel zu Fall

Tat der Referee aber nicht, obwohl der Niederländer als letzter Mann agierte, Glatzel klar am Fuß erwischte und das Foul am HSV-Stürmer, der wenige Meter vor dem Tor stand, fraglos als Notbremse eingestuft werden kann. Bei der Entscheidung contra Rot dürfte aber die Auslegung der sogenannten Doppelbestrafung eine Rolle gespielt haben.


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Diese Kombination an Sanktionen – erstens Elfmeter und zweitens Rote Karte – ist zwar grundsätzlich nicht abgeschafft worden. Allerdings besteht in einem Szenario inzwischen die Möglichkeit, bei einer Notbremse nur eine Gelbe statt eine Rote Karte zu zeigen – und zwar dann, wenn das Foul im Sechzehner als ballorientiert ausgelegt wird; wenn der foulende Spieler (hier: de Wijs) also eindeutig versucht hat, fair an den Ball zu gelangen.

Sky-Experte Sören Gonther: „Das hätte Rot sein müssen“

Ob das in besagter Szene in der dritten Minuten nun tatsächlich der Fall war, darüber kann freilich gestritten werden. „Das hätte eine Rote Karte sein müssen. Da hat Düsseldorf Glück gehabt“, urteilte etwa Sky-Experte Sören Gonther. Als Ausrede oder gar als Grund für das Remis wollte Walter den ausgebliebenen Platzverweis indes ohnehin nicht benutzen. „Wir schenken die Gegentore zu einfach her. So einfach darf das nicht passieren“, kritisierte der HSV-Coach vielmehr die unzureichende Defensiv-Leistung.

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Ebenfalls die Gelbe Karte sah im übrigen Fortuna-Coach Daniel Thioune, weil er sich kurz vor Schluss lautstark bei Schröder beschwert hatte. „Ich habe mich beim Schiedsrichter entschuldigt“, erklärte der Ex-HSV-Trainer nach der Partie. „Das war völlig unangemessen und wurde entsprechend mit Gelb geahndet. Auch wenn wir Trainer uns gerne hinter Emotionalität verstecken, ist das doch eher schlechtes Benehmen von mir gewesen. Das habe ich ausgeräumt.“

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