St. Pauli-Jubel am Millerntor gegen Regensburg
  • Zum neunten Mal in Folge war es am Ende der FC St. Pauli, der den Sieg bejubeln durfte.
  • Foto: WITTERS

Neunter Sieg in Folge! St. Pauli gewinnt weiter – und denkt an die Bundesliga

Es ist vollbracht, da ist die Frage nach dem Wie erst einmal völlig zweitrangig. Der FC St. Pauli hat auch das neunte Spiel in Serie gewonnen, den eigenen Vereinsrekord durch das 1:0 (1:0) gegen Jahn Regensburg ausgebaut und den Namen von Trainer Fabian Hürzeler für die Ewigkeit in die Zweitliga-Geschichtsbücher geschrieben. Kein Coach vor ihm ist je mit so einer Serie ins Unterhaus gestartet, worauf sich der 30-Jährige am Abend „zwei, drei Bier“ gönnen wollte, „aber mehr nicht. Am Sonntag ist wieder Training, und das will ich nicht verschwommen sehen“.

Die 90 Minuten zuvor im mit 29.235 Zuschauer:innen nicht ganz ausverkauften Millerntor waren nichts für Fußball-Feinschmecker, aber auch nichts für schwache Nerven. „Regensburg stellt sich sehr gut auf den Gegner ein“, hatte Hürzeler schon vorm Spiel gewusst. „Deshalb wird es spannend sein, was sie gegen uns vorhaben.“ Das sah so aus, dass die Gäste das Spielfeld extrem eng machten, das Zentrum gegen den Ball überfrachteten und St. Pauli damit trotz Dominanz und viel Ballbesitz seine liebe Müh und Not hatte. Mit gutem Willen könnte man sagen, dass die Kiezkicker die Aufgabe mit viel Geduld angingen. Aber es fehlte an Ideen und Dynamik und entsprechend auch an Chancen, abgesehen von zwei guten Abschlüssen aus der Distanz von Manolis Saliakas (15., 42.).

St. Pauli-Siegtor fällt nach unglücklicher Abwehr-Aktion

„Viele individuelle Fehler und Larifari, bei einigen auch von der Körpersprache her“, kritisierte Hürzeler im Nachklapp. Dass es zur Pause trotzdem 1:0 stand, war einer unglücklichen Abwehr-Aktion des Jahn geschuldet. Verteidiger Steve Breitkreuz, der den Freistoß auch verschuldet hatte, kam vor dem herausgeeilten Keeper Jonas Urbig an den Ball, köpfte den Standard von Marcel Hartel aus dem Halbfeld hoch in die Luft und in Richtung des eigenen Tores. Der Ball senkte sich kurz vor der Linie wieder, wo Oladapo Afolayan lauerte und das Spielgerät irgendwie über die Linie drücken wollte, das als letztes aber von SSV-Stürmer Prince Osei Owusu berührt wurde. Egal, Hauptsache drin, das Ding (23.).

Die bis dahin offensiv desinteressierten Regensburger hatten die prompte Antwort auf dem Fuß, aber Idrizis Schuss verfehlte das lange Eck knapp (26.). Dennoch war der Jahn gefühlt das gefährlichere Team, hatte beim Seitenwechsel 8:4 Torschüsse gesammelt und einen enorm stabilen Eindruck hinterlassen.

St. Pauli blieb auch nach der Pause unsicher

In ähnlicher Manier ging es weiter, auch wenn Afolayan der erste Abschluss gehörte (51.). Aber St. Pauli blieb mit Ball fehlerbehaftet und ohne anfällig, vor allem, wenn es der SSV durch die Mitte versuchte. So wie in Minute 54, als Nikola Vasilj mit einer großartigen Reaktion den Versuch von Sarpreet Singh aus dem Eck kratzte. St. Paulis Schlussmann stand auch bei der nächsten brenzligen Situation im Mittelpunkt, als er mit einem schlimmen Fehlpass Idrizi den möglichen Ausgleich auflegte, selbigen aber per Glanzparade verhinderte (73.).

Und weil Regensburg auch seine letzten beiden Gelegenheiten durch den eingewechselten Makridis (76., 80.) nicht zu nutzen vermochte, St. Pauli alles in die Zweikämpfe hineinwarf, blieb es beim knappsten aller Siege, der gewiss nicht der ansehnlichste des Jahres gewesen ist, aber: „Ich glaube, es gibt Schlimmeres als neun Siege in Serie“, meinte Leart Paqarada nach dem Abpfiff. „Von uns in der Mannschaft im Verein hat das bisher noch keiner erlebt. Ich glaube, so häufig wird das auch nicht mehr vorkommen. Wir genießen einfach den Moment und hoffen, dass aus der neun eine zehn wird.“

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Und aus Platz vier, den St. Pauli inzwischen inne hat, noch Rang drei? „Wenn du gewinnst, wie wir es momentan tun, dann pirschst du dich halt da oben ran“, befand Paqarada. „Und wenn es am Ende heißt, okay, es besteht die Möglichkeit, dass wir hochgehen, dann wird sich ja keiner von uns hier hinstellen und sagen nee, wir fühlen uns ganz gut auf der vier oder fünf.“ Natürlich würde man dann hochgehen wollen. „Aber“, schränkte er ein, „das ist jetzt kein Ziel, was wir rausposaunen.“

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