Elb-Liberale haben eine neue Chefin gewählt
Die FDP in Hamburg hat Sonja Jacobsen (50) zu ihrer neuen Parteichefin gewählt. In ihrer Rede vor den 250 Parteimitgliedern auf dem Landesparteitag betonte sie die Themen Wohnen, Bildung und Verkehr. „Wir sind die Versuchskaninchen im Reallabor des Verkehrssenators“, sagte die vormalige Stellvertreterin am Samstag mit Blick auf ein aus Sicht der FDP inkonsistentes Verkehrskonzept für Hamburg.
Die Vertraute des bisherigen Vorsitzenden Michael Kruse erhielt 147 Stimmen, ihr Gegenkandidat Daniel Oetzel – der frühere Fraktionsvize in der Hamburgischen Bürgerschaft – unterlag klar mit 97 Stimmen. Kruse trat bei der Wahl nicht mehr an, weil er sich auf seine Arbeit als Bundestagsabgeordneter konzentrieren möchte.
Oetzel scheitert damit schon zum zweiten Mal bei dem Versuch, die FDP in der Hansestadt anzuführen. Der 35-Jährige aus dem Bezirk Altona war bereits bei der Vorstandswahl vor zwei Jahren in einer Kampfabstimmung unterlegen.
Hamburger FDP: Zoff mit dem Nachwuchs
Die FDP Hamburg war zuletzt vor allem wegen innerparteilicher Querelen aufgefallen. So stritten sich Parteichef Kruse und der Vorstand monatelang mit vier Jungliberalen um den früheren Juli-Chef Carl Cevin-Key Coste. Im Kern ging es dabei um ein nach scharfer Juli-Kritik an Kruse vom Vorstand gestartetes Parteiausschlussverfahren.
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Die FDP Hamburg war bei der Bürgerschaftswahl 2020 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Dass die Partei dennoch im Parlament vertreten ist, liegt daran, dass die FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein ihr Mandat direkt gewonnen hat. Später wechselte dann noch der Abgeordnete Sami Musa von der SPD zur FDP. (dpa/mp)