„Hätte er nicht machen dürfen“: Hoeneß kritisiert Nagelsmann – Lob für Tuchel
Der Streit um Julian Nagelsmann und den FC Bayern München eskaliert weiter. Jetzt hat sich Vereins-Ikone Uli Hoeneß zu Wort gemeldet. Er verrät, wie der entlassene Ex-Coach seinen Job hätte retten können und springt Vorstands-Boss Oliver Kahn in seinem Konflikt mit Lothar Matthäus zur Seite.
Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat den neuen Bayern-Trainer Thomas Tuchel schon nach einer Woche im Amt als „Ideallösung“ bezeichnet. Zugleich äußerte er sich nach dem 4:2 der Münchner im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund zur immer noch intensiv diskutierten Trennung von Julian Nagelsmann.
Hoeneß kritisiert Nagelsmanns Skiurlaub
„Julian Nagelsmann hätte nach der Niederlage in Leverkusen nicht in den Skiurlaub fahren dürfen. Wäre er in München geblieben, hätte man sich am Montag oder Dienstag zusammengesetzt und gesprochen. Und, wer weiß, was dann passiert wäre?“, sagte Hoeneß am Sonntag dem Fachmagazin „Kicker“. Stattdessen nahmen die Bayern-Bosse in Person von Sportvorstand Hasan Salihamidzic Kontakt zum vereinslosen Tuchel auf.
Nach Ansicht von Hoeneß (71) sprach der sportliche Trend bei seinem Verein nach dem 1:2 in Leverkusen gegen einen Urlaub in der Länderspielpause. Mit ein paar Spielern wie Thomas Müller, die keine Auswahlspiele bestritten, hätte Nagelsmann in München trainieren können.
Hoeneß unterstützt Kahn gegen Matthäus – Lob für Tuchel
Im Wahrheits-Streit zwischen Bayern-Chef Oliver Kahn und Sky-Experte Lothar Matthäus über den Ablauf der Nagelsmann-Trennung und die stattgefundene Kommunikation beider Parteien glaubt Hoeneß derweil den Münchner Vorständen. „Ich sehe kein Problem für den FC Bayern, sondern eher für Lothar Matthäus. Er muss seine Aussagen beweisen.“ Rekord-Nationalspieler Matthäus hatte am Samstagabend Kahn der Lüge bezichtigt.
Das könnte Sie auch interessieren: Matthäus: „Ich weiß, dass Kahn lügt!“ So reagiert der Bayern-Boss
Laut „Kicker“ geht Hoeneß davon aus, dass Nagelsmann (35) ohne die Zusage von Tuchel (49) immer noch Trainer des Rekordmeisters wäre. Den Nagelsmann-Nachfolger hält der langjährige Vereinspräsident und Manager „für die Ideallösung“. Hoeneß begründet seine Ansicht so: „Seine zwei Pressekonferenzen waren summa cum laude, eine druckreife Ausdrucksweise. Das ist Bayern München. Er hat diesen Verein in zwei Tagen verinnerlicht.“ (dpa)