Wut über Russlands Vorsitz im UNO-Sicherheitsrat
Im UNO-Sicherheitsrat sitzen insgesamt 15 Nationen. Der Vorsitz rotiert monatlich zwischen den Mitgliedern. Russland saß das letzte Mal auf dem „Chefsessel“ im Februar 2022, in dem Monat also, in dem das Land den Nachbarn Ukraine angriff. Zum 1. April hat Moskau nun turnusmäßig den Vorsitz wieder übernommen. Dies sorgt vor allem in Kiew für Wut.
Wolodymyr Selenskyj sprach angesichts des russischen Angriffskriegs gegen sein Land von einer „absurden und destruktiven“ Konstellation und forderte eine Reform des höchsten UNO-Gremiums. Neben Russland sind auch die USA, Großbritannien, Frankreich und China ständige Ratsmitglieder mit Veto-Recht. Daneben gibt es zehn nicht ständige Mitglieder. Deutschland war zuletzt von 2019 bis 2020 in dem Gremium dabei.
Kuleba spricht von einem „schlechten Aprilscherz“
Erst am Vortag sei ein fünf Monate altes Baby durch russischen Artilleriebeschuss getötet worden, nun übernehme der Aggressor den Vorsitz im UNO-Sicherheitsrat, kritisierte Selenskyj. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bezeichnete die Leitungsrolle als „schlechten Aprilscherz“. (mp/dpa)