„Bares für Rares“: Experte schwärmt von Statussymbol: „Da kann man nur staunen“
Köln –
„Galanteriewaren“ – so hat man den schicken Gehstock bezeichnet, der die Faszination von „Bares für Rares“-Experte Colmar Schulte-Goltz (45) auf sich zieht.
Das bedeutet: „Das ist ein Stück, mit dem man seinen gesellschaftlichen Status demonstriert hat.“
„Bares für Rares“: Ein Loblied an die Opas
Uwe Straub (51) aus Wettringen hat den alten Spazierstock vor langer Zeit von seinem Großvater bekommen. Nicht etwa als Statussymbol, nein – „Ich war ein kleiner Bub und mir hat das sehr gut gefallen“, erklärt der 51-Jährige.
„Das war mal ein toller Opa. Ohne die Opas gäbe es so manche Sammlung nicht“, kommentiert der Experte.
„Bares für Rares“: „Staunen und wundern“
Setzt man heute eher auf Understatement, galt man zu anderen Zeiten als „feiner Mann“, wenn man einen solchen Spazierstock hatte.
Da wundert es auch nicht, dass der Knauf der „Gehhilfe“ aus 585er Gold gefertigt wurde. Da kann man nur „staunen und wundern, weil das wirklich eine Rarität ist“, findet Colmar Schulte-Goltz.
Kein Wunder also, dass der antike Gehstock sein Lieblingsstück aus den vergangenen „Bares für Rares“-Folgen ist.
Lesen sie hier mehr zu den Lieblingsstücken des „Bares für Rares“-Teams.
„Bares für Rares“: Ist da jemand neidisch?
Der Gehstock wurde um das Jahr 1900 vom Dresdener Hofjuwelier Mau gefertigt. „Da hatte der Spazierstock nochmal seine letzte Blüte“, weiß der Experte zu erklären.
Man könnte meinen, Colmar Schulte-Goltz ist neidisch auf den Käufer des schicken Stocks. „Ich habe auch ein paar alte Stöcke von meinem Opa geerbt, aber so ein schönes Stück war nicht dabei“, erzählt er.
Doof nur, dass er als Experte und nicht als Händler bei „Bares für Rares“ ist.
„Bares für Rares“: Goldgrube Gehstock?
Mit dem Wert des Gehstocks hat Uwe Straub nicht gerechnet. 150 Euro hätte er gerne.
„Das ist viel zu wenig“, erklärt der Experte, denn: „Allein der Goldwert (von dem Knauf) wäre hier um die 600 Euro.“
Schulte-Goltz erklärt, dass viele Leute sich solche Spazierstöcke einfach in einem Schirm- oder Stockständer stellen. „Das macht viel her.“ Insgesamt schätzt er den Stock auf 1.000 Euro – eine kleine Goldgrube.
„Bares für Rares“: Doch keine Goldgrube?
„Der ist noch in Originalzustand“, bemerkt Händler Ludwig „Lucki“ Hofmaier (78). „Ja, und das ist auch selten so. Es gibt immer wieder einzelne Krücken, einzelne Stockknäufe, aber das wirklich beides in gutem Zustand ist, auch historisch so beieinander geblieben ist, das ist selten der Fall“, kommentiert Colmar Schulte-Goltz.
Problematisch: Die Händler erkennen den Goldwert des Knaufes nicht. Sie sind sich einig, dass der Goldwert nicht viel sein kann, weil sie davon ausgehen, dass hier höchstes zehn bis zwölf Gramm verarbeitet wurden, nicht 30, wie es der Experte vermutet.
Colmar Schulte-Goltz kommentiert: „Im Wesentlichen ist das ein sehr massives Material.“
„Bares für Rares“: Unverständnis vom Experten
Doch leider helfen die Kommentare des Experten im Händlerraum nicht, da die Händler sie ja nicht hören können.
Für 500 Euro, also gerademal die Hälfte der Expertise, geht der Spazierstock an Fabian Kahl (28).
Colmar Schulte-Goltz kann diesen Handel nicht ganz verstehen. „Wenn Herr Straub seinen Schatz seit 40 Jahren auf dem Dachboden aufbewahrt, ist mir auch klar, warum er auf so ein Gebot eingeht.“
Das ist „Bares für Rares – Lieblingsstücke“
Bei „Bares für Rares – Lieblingsstücke“ präsentieren Moderator Horst Lichter und seine Experten und Händler ihre Lieblingsstücke aus den vergangenen Folgen der beliebten Trödel-Show.
Dabei kommentieren sie jeweils eine Rarität, die ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist und an der sie besonders große Freude hatten.