Nach rührender Choreo für einen Hamburger: Towers kassieren dramatisch hohe Klatsche
78:112! Die Veolia Towers Hamburg haben bei ratiopharm Ulm ihre zweithöchste Niederlage in dieser für sie so enttäuschend laufenden Bundesliga-Saison kassiert. Zu kaum einer Phase waren die ersatzgeschwächten Hamburger auf Augenhöhe mit den Gastgebern, die ihre Chancen auf eine Teilnahme an den Playoffs erhöhten und auch einen Ex-Ulmer, dem vor Spielbeginn eine Choreo der Heim-Fans gewidmet worden war, staunen ließen. „So durchzuziehen“ sei angesichts eines solchen Vorsprungs nicht selbstverständlich, sagte Christoph Philipps.
23:26, 37:58, 61:84 – und schließlich 78:112, allein die nackten Zahlen belegen schon, wie chancenlos die Hamburger im Südwesten waren. Bei ihrem Angstgegner. Alle sechs vorherigen Duelle hatte Ulm gewonnen. Hinzu schwächte der kurzfristige Ausfall von Anthony Polite die Towers. Der Schweizer hatte sich am Freitag im Training am Fuß verletzt. Am Dienstag soll ein MRT Aufschluss darüber geben, ob dem 25-Jährigen ein längerer Ausfall droht.
BBL: Towers verlieren mit 78:112 gegen Ulm
Vor dem Spiel machte Trainer Barloschky im Interview mit „MagentaSport“ klar, man habe sich vorgenommen das Ulmer Offensivspiel aktiv zu stoppen. In einer schwierigen Anfangsphase gelang seiner Mannschaft dieses Vorhaben nicht, Ulm begann die Partie mit einem 10:0-Lauf. Die Towers arbeiteten sich mühsam ran, Ryan Taylor sorgte mit drei erfolgreichen Würfen nacheinander für eine kurze Aufholjagd.
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Doch die geringere Rotation aufgrund der Verletztensituation machte sich bemerkbar. Die Ulmer Dominanz setzte sich fort, zur Halbzeit wies das Team einer Zweier-Quote von 100 Prozent auf (11/11). Dagegen konnte auch der Lauf der Towers zu Beginn des dritten Viertels nichts bewirken: Auf den 10:2-Lauf der Hamburger folgte eine 9:0-Antwort der Ulmer.
Ulms Caboclo offensiv und defensiv entscheidend
Mit seinen 19 Punkten konnte auch der Topscorer der Towers, Ryan Taylor, dem Scoring-Output der Ulmer nicht genügend entgegensetzen. Fedor Zugig (25 Punkte), Bruno Caboclo (21 Punkte) und Lago Mateus dos Santos (20 Punkte) trieben Ulm in einen offensiven Rausch. Caboclo zeigte gleichzeitig defensive Präsenz und sorgte dafür, dass die Towers ihr eigenes Spiel kaum aufziehen konnten.
Nur acht von 45 Zweier-Versuchen der Towers sind drin
So versuchte Baloschky mit seiner Ansprache kurz vor Schluss dem Team die Last der Ergebnisses abzunehmen: „Es geht nicht um den Spielstand, es geht darum, guten Basketball zu spielen. Blendet den Spielstand aus.“ Doch die katastrophale Zweier-Quote konnten sie nicht mehr wirklich retten – insgesamt landeten nur acht der 45 Versuche im Korb. Dazu kamen individuelle Fehler, die Ulm konsequent bestrafte (12 Steals). Und so stand am Ende die zweithöchste Saison-Niederlage fest. Nur vor drei Wochen verloren die Towers noch höher (58:94 in Oldenburg).
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Die Willkommens-Choreo der Ulmer Fans für Eigengewächs Philipps blieb aus seiner Sicht eines der wenigen Highlights des Ostersonntags: „Die Geste von den Fans hat mich berührt“, sagte Philipps nach dem Spiel bei „MagentaSport“. Doch jetzt gelte: „Spiel abhaken“, ergänzte der 24-Jährige. Bis Dienstag heißt es die Köpfe frei zu bekommen, dann steht das Eurocup-Playoffspiel gegen BC Prometey (18 Uhr) an.