• Entschuldigte sich für seine umstrittenen, geleakten Nachrichte: Springer-Chef Matthias Döpfner.
  • Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Nach Skandal-Aussagen: Döpfner entschuldigt sich

Die Empörung über öffentlich gewordene, abfällige Aussagen von Springer-Chef Matthias Döpfner, unter anderem über Ostdeutsche, war groß. Nun bat er in der „Bild“-Zeitung um Entschuldigung – betonte aber zugleich auch die Gedankenfreiheit.

In einem am Samstagabend auf der „Bild“-Webseite veröffentlichten Beitrag „in eigener Sache“ schrieb der Medienhaus-Chef: „Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich mit meinen Worten viele gekränkt, verunsichert oder verletzt habe.“ Der Beitrag erschien auch in der „Bild am Sonntag“. Zuvor hatte „Bild“-Chefredakteurin Marion Horn an Döpfner gerichtet, geschrieben: „Eigentlich ist eine Entschuldigung fällig, Chef!“ Darauf reagierte Döpfner nun und setzte über seinen Beitrag die Überschrift: „Stimmt.“

„Bild“: Matthias Döpfner entschuldigt sich für Aussagen

Der Konzernchef bestätigte indirekt weiter, dass bestimmte Formulierungen tatsächlich von ihm stammten. „,Die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten‘ – das ist verletzend. Und wörtlich genommen natürlich Quatsch. ,Die‘ Ossis gibt es nicht. Und selbstverständlich sind sie nicht entweder rechts- oder linksradikal.“ Und weiter: „Der Ärger darüber, dass in Thüringen und anderswo so viele entweder Linke oder AfD wählen, verleitete mich zur polemischen Übertreibung.“ Besonders die zitierten abfälligen Kommentare über Ostdeutsche hatten Empörung ausgelöst, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), forderte die Ablösung des Springer-Chefs.

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Döpfner versucht sich weiter zu erklären und schreibt: „Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht – mir gelingt es nicht immer, private Nachrichten im korrekten Ton zu schreiben. Wenn ich wütend oder sehr froh bin, wird mein Handy zum Blitzableiter. Ich schicke dann manchmal Menschen, denen ich sehr vertraue, Worte, die ,ins Unreine‘ gesagt oder getippt sind. Weil ich davon ausgehe, dass der Empfänger weiß, wie es gemeint ist. Und weil ich mir nicht vorstellen kann oder will, dass jemand diese Worte an Dritte weitergibt.“ Dies sei nun aber geschehen. Trotz aller entschuldigenden Worte ist für den umstrittenen Vorstandschef aber auch klar: „Daraus kann man viele Lehren ziehen. Das habe ich getan. Eine davon bleibt die Idee von der ,Gedankenfreiheit‘“ (alp/dpa)

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