Der ehemalige inidsche Politiker Atiq Ahmed (Mitte) wurde vor laufenden Kameras erschossen. (Archivbild)
  • Der ehemalige inidsche Politiker Atiq Ahmed (Mitte) wurde vor laufenden Kameras erschossen. (Archivbild)
  • Foto: IMAGO / NurPhoto

Als Reporter getarnt: Attentäter töten indischen Ex-Politiker vor laufender Kamera

Sie tarnten sich als Journalisten: In Indien haben Schützen einen ehemaligen Parlamentsabgeordneten und dessen Bruder live im Fernsehen erschossen, als dieser gerade von der Polizei in ein Krankenhaus gebracht wurde.

Die drei Angreifer verübten das Attentat bei einem Interview vor Journalisten in der nordindischen Millionenstadt Prayagraj (bis 2018 Allahabad) am Samstag. Sie näherten sich dem 61-jährigen Atiq Ahmed und seinem Bruder Ashraf und eröffneten das Feuer, wie die örtliche Polizei bekannt gab.

Indien: Ex-Politiker und Bruder im Live-TV erschossen

„Die Angreifer wurden festgenommen und werden derzeit befragt“, sagte ein Polizeivertreter. Lokalen Medienberichten zufolge trug einer der Bewaffneten eine Fernsehkamera und ein anderer ein Mikrofon mit dem Logo eines Fernsehsenders.

Die beiden Männer sollten zur medizinischen Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht werden und waren in Begleitung von mehreren Polizeibeamten. Die Brüder waren in Indiens kriminelle Unterwelt involviert. Der wegen Entführung verurteilte Atiq Ahmed sitzt seit 2019 im Gefängnis.

Atiq Ahmed saß bereits seit 2019 im Gefängnis

Beide Opfer gehören der muslimischen Minderheit Indiens an, die Polizei teilte allerdings nicht mit, ob ein religiöses Motiv hinter dem tödlichen Angriff steckte. Die Fernsehaufnahmen zeigen, wie die Angreifer Parolen auf Hindi rufen. Ahmed hatte zuvor vor erklärt, dass sein Leben bedroht sei.

Das könnte Sie auch interessieren: Kinder sterben im Drogenkrieg: Wie Messis Heimatstadt in Gewalt versinkt

In Indien müssen sich Hunderte Politiker aller Parteien in Strafverfahren verantworten, besonders viele in Uttar Pradesh, wo auch die Stadt Prayagra liegt. Menschenrechtsorganisationen prangern an, dass in dem Bundesstaat immer wieder Menschen außergerichtlich hingerichtet werden. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp