Archivbild: Thomas Anders (l) und Florian Silbereisen stehen bei der Show "Schlagerchampions – Das große Fest der Besten" auf der Bühne.
  • Mehr Politik, weniger Show: Die JuLis wollen Florian Silbereisen (r.), hier mit Kumpel Thomas Anders auf der Bühne, die ARD-Sendungen streichen. (Archivbild)
  • Foto: dpa-Zentralbild | Britta Pedersen

„Es muss Schluss sein“: FDP-Nachwuchs will Silbereisen-Shows den Geldhahn zudrehen

Ob „Wetten, dass…?“, „Verstehen Sie Spaß?“ oder die unzähligen Schlagerfeste – große Unterhaltungssendungen gehören fest zum Angebot von ARD und ZDF. Die Debatte, ob sowas überhaupt maßgeblich über den Rundfunkbeitrag finanziert werden soll, ist mindestens so alt wie viele der Shows selbst. Für die Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen (JuLi) ist klar: Damit muss Feierabend sein.

Rund 100 „Feste der Volksmusik“ hat Florian Silbereisen (41) schon im Abendprogramm der ARD moderiert. Viel zu viel, findet JuLi-Chefin Franziska Brandmann offenbar. Die 28-Jährige wirbt im Interview mit der „Rheinischen Post“ dafür, den öffentlich-rechtlichen Sendern solche Unterhaltungsangebote zu entziehen.

Rundfunkbeitrag: JuLi-Chefin wirbt für Silbereisen-Verbot

„Wer Florian Silbereisen sehen will, der kann dafür zahlen, genauso wie andere für ihr Netflix-Abo zahlen“, sagte Brandmann. Die These der in Münster geborenen Politikerin: Der Rundfunkbeitrag liegt mit 18,36 Euro zu hoch.

Franziska Brandmann ist seit 2021 Chefin der Jungen Liberalen, der Nachwuchsorganisation der FDP. (Archivbild) dpa | Swen Pförtner
Franziska Brandmann, Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, spricht beim 65. Bundeskongress der Jungen Liberalen.
Franziska Brandmann ist seit 2021 Chefin der Jungen Liberalen, der Nachwuchsorganisation der FDP. (Archivbild)

Mit dem vielen Geld, dass ARD, ZDF und Deutschlandradio von den Bürger:innen erhalten, würde dann auch noch falsch gearbeitet. Alleine 2021 beliefen sich die Erträge der Anstalten aus dem Rundfunkbeitrag auf rund 8,4 Milliarden Euro. „Es muss Schluss sein mit Unterhaltungsformaten, die jedes Jahr mehrere Millionen kosten und von Studierenden und Auszubildenden mitfinanziert werden“, sagte Brandmann.

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Viel zu groß sei zudem der Anteil an Produktionen, die der JuLi-Chefin zufolge „zur Meinungsbildung und politischen Information null beitragen“. Auf dem FDP-Bundesparteitag, der am 23. und 24. April stattfindet, reichen die Jungliberalen daher einen Antrag für eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein.

Unterstützung dürfte mindestens aus Nordrhein-Westfalen kommen: Der Chef der dortigen FDP-Landtagsfraktion, Henning Höne, hatte im November gefordert, den Rundfunkbeitrag zu halbieren. ARD und ZDF könnten dann zusammengelegt werden. Im Fokus stünden statt Unterhaltung Informationen, Bildung und Kultur.

Silbereisen-Verbot? ARD und ZDF dürfen laut Gesetz Shows senden

Ganz so einfach dürfte es allerdings nicht werden, das Silbereisen-Verbot durchzusetzen. Denn auch solche Sendungen gehören zum Auftrag von ARD und ZDF. Deren Angebote haben laut Medienstaatsvertrag „der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung zu dienen“. Die Anstalten müssen außerdem darauf achten, dass die Sendungen einem „öffentlich-rechtlichen Angebotsprofil“ entsprechen.

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